Kommentar Baldauf hat gute Karten

Die Katze ist aus dem Sack: Christian Baldauf fordert Ministerpräsidentin Malu Dreyer heraus. Chancenlos ist der Pfälzer nicht: In der eigenen Partei hat Baldauf Rückhalt, baut verschiedene Flügel ein und kann die CDU damit möglicherweise für einen kraftvollen Wahlkampf mobilisieren.

 Florian Schlecht

Florian Schlecht

Foto: m_kreis <m_kreis@volksfreund.de>

Fraglich ist dagegen, ob die SPD gegen den bodenständigen, ruhigeren Kandidaten ebenso erbittert kämpft wie 2016 gegen Julia Klöckner, der kein Genosse die Staatskanzlei gegönnt hat. Baldauf zu unterschätzen und alleine auf die Wirkung der beliebten Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zu vertrauen, könnte sich als Trugschluss herausstellen, da schwache Umfragewerte im Bund auch an den rheinland-pfälzischen Genossen nicht spurlos vorübergehen. Das größte Hindernis für Baldauf liegt wiederum darin, dass er Bündnispartner braucht, die Ampelkoalition aber harmonisch regiert. Das nach der Klöckner-Zeit zerrüttete Verhältnis mit der FDP muss Baldauf befrieden, was möglich ist, weil er zu dem liberalen Landeschef Volker Wissing ein entspanntes Verhältnis pflegt. Grüne Wähler will der Pfälzer umgarnen, indem er seine Partei beim Klimaschutz anschiebt. Bleibt es nicht bei Phrasen, sondern liefert Baldauf tatsächlich Inhalte, hat der CDU-Mann 2021 gute Karten.

f.schlecht@volksfreund.de

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