Das Duzen unter Kollegen

Dass im Geschäftsleben ausschließlich dem in der Hierarchie des Unternehmens Höherstehenden erlaubt ist, den Vorschlag zu machen, vom Sie zum Du überzugehen, wird niemand infrage stellen. Bei gleichem Rang wird möglicherweise die dienstältere Person oder nach längerer Zusammenarbeit einfach die Person, die das Du für vorteilhaft erachtet, den Antrag zum Duzen stellen.

Wenn das gegenseitige Duzen schon im Privatleben nicht völlig unproblematisch ist, wiegen die damit verbundenen Konsequenzen im Geschäftsleben ungleich schwerer, so dass im Beruf immer noch derjenige am besten beraten ist, der sich im Unternehmen mit überhaupt niemandem duzt.

In Gegenwart von Kunden wird Duzfreunden häufig die offizielle Sie-Form empfohlen, was allerdings nur gut ankommen kann, wenn es glaubwürdig ist und auch bei späteren Begegnungen unter veränderten Umständen konsequent durchgehalten wird.

Inkonsequentes Verhalten könnte dazu führen, dass sich der Kunde oder der Gast möglicherweise hintergangen fühlt. Wird dagegen die Duz-Situation gleich zu Beginn des Gesprächs aufgeklärt, ist diese Ehrlichkeit ein Signal und Indiz für Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Daher die Empfehlung: entweder Sie oder Du, kein Mischmasch!

Aus Salka Schwarz: "Renaissance der Höflichkeit. Fragen zur Etikette im 21. Jahrhundert".

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