Der Umgang miteinander

Hinter dem Begriff Umgangsformen verbirgt sich ein ganzes Konglomerat von verschiedenen Themen, die heute sowohl im Geschäftsleben als auch privat und in jeder Gesellschaft – überall auf der Welt – wichtig sind.

 Salka Schwarz.

Salka Schwarz.

Foto: privat

Wenn wir nämlich wissen wollen, welche Umgangsformen im Geschäftsleben richtig sind, kommen wir gar nicht umhin, auch zu schauen, welches Auftreten im Privatleben und in Gesellschaft als richtig und angemessen angesehen wird - auch um den eigentlichen Sinn und Zweck von jeglichen Verhaltenserwartungen zu verstehen.

Unsere Umgangsformen sind längst keine strikten Anstandsregeln mehr. Vielmehr sind sie getragen von dem Respekt und der Achtung dem anderen gegenüber, und natürlich sind sie situations- und rollenabhängig. Zugegeben, das hat auf der einen Seite viele Vorteile. Doch auf der anderen Seite kommt es - gerade weil die Etiketteregeln heute so variabel anzuwenden sind - manchmal auch zu Unsicherheiten. Das ist verständlich.

Immerhin müssten Sie heute auf ein vielschichtiges Repertoire an Verhaltensweisen zurückgreifen können und wissen, welcher Ton angemessen ist, um in der jeweiligen Situation souverän aufzutreten. Und weil es aber ebenso viele verschiedene, vom jeweiligen Kontext abhängige richtige Verhaltensweisen gibt, ist es außerdem ganz wichtig, immer wieder zu prüfen, ob Sie sich in einer privaten oder in einer beruflichen Situation befinden, ob es sich um ein offizielles oder um ein inoffizielles Ereignis handelt und mit welchen Personen Sie zusammen sind.

Die entscheidende Voraussetzung für adäquates Verhalten ist allerdings, dass Sie sich immer klar der Rolle, die Sie gerade verkörpern, bewusst sind. Doch egal, wo Sie sich auch befinden: Bleiben Sie authentisch, dann sind Sie auch glaubwürdig! Sie sollten sich selbstverständlich niemals verstellen, verbiegen oder vorgeben, ein Mensch zu sein, der Sie nicht sind. Erst wenn Ihr Verhalten wirklich zu Ihnen gehört, wenn es also von Herzen kommt und überzeugend wirkt, dann ist es glaubwürdig und sympathisch.

Aus Salka Schwarz: "Renaissance der Höflichkeit. Fragen zur Etikette im 21. Jahrhundert".

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