Die Flöte als Instrument der Erziehung

Mama ist sauer. Paul hat mal wieder nicht geübt. „Frau Meier wird dir schon noch die Flötentöne beibringen“, sagt sie ärgerlich. „Wieso denn Flötentöne?“, wundert sich Anna, „Paul lernt bei Frau Meier doch Klavier spielen.“

 ARCHIV - Ein Mitarbeiter des Blockflötenherstellers Moeck bearbeitet im Werk in Celle eine Blockflöte (Archivbild vom 08.12.2009). Deutsche Familienunternehmen sorgen sich um fehlende Fachkräftel. Foto: Jochen Lübke/dpa (zu dpa „Fachkräftemangel bereitet Familienunternehmen immer größere Sorgen“ vom 22.11.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++

ARCHIV - Ein Mitarbeiter des Blockflötenherstellers Moeck bearbeitet im Werk in Celle eine Blockflöte (Archivbild vom 08.12.2009). Deutsche Familienunternehmen sorgen sich um fehlende Fachkräftel. Foto: Jochen Lübke/dpa (zu dpa „Fachkräftemangel bereitet Familienunternehmen immer größere Sorgen“ vom 22.11.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Foto: Jochen Lübke (dpa)

Jemand die "Flötentöne beibringen" ist eine Redewendung. Sie bedeutet, dass man jemanden lehren will, das zu tun, was er soll. Da Flöten uralte Instrumente sind, dient das Flötenspiel auch schon sehr lange als Bild, wenn es um Gehorsam geht. Schon bei den alten Griechen wollte ein Dichter, der Äsop hieß, den Fischen beibringen, nach den Tönen seiner Flöte zu tanzen. Was natürlich daneben ging. Wenn wir heute davon sprechen, dass jemandem "die Flötentöne beigebracht werden", hat das etwas mit der Erziehung der Kinder vor 200 Jahren zu tun. Damals mussten Jungen - um zu starken Männern zu werden - so harte Sachen lernen wie Reiten und Fechten. Wer Flöte lernte, hatte es dagegen bequem. Heute würde man sagen: Solche Jungen waren "Softies". Das ist natürlich dumm. Flötenspielen ist nämlich gar nicht so einfach. Beim Flötenspielen wird die Luftsäule, die im Rohr der Flöte steht, durch das Blasen zum Schwingen gebracht. Dabei entstehen hohe und tiefe Töne. Wie hoch und tief ein Ton ist, hängt von der Länge der Luftsäule ab. Ihre Länge wird über die Löcher in der Flöte verändert. Wenn alle Löcher verschlossen sind, ist die Säule am längsten und der Ton am tiefsten. Sind alle oder die meisten Löcher offen, ist die Luftsäule kurz und der Ton hoch. Die Löcher der Flöte kann man mit den Fingern oder mit Klappen schließen. Flöten gibt es übrigens schon seit über 40.000 Jahren. Die ersten waren wohl aus Knochen. Eine der ältesten stammt aus dem Beinknochen eines Bären.

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