Die Gewinne der anderen

Ein Allzeithoch des deutschen Aktienindexes jagt das andere. Nur die Kursgewinne und der Dividendensegen gehen an den meisten Deutschen vorbei.

Die Dax-Unternehmen befinden sich zu 58 Prozent im Auslandsbesitz. Bei einigen Unternehmen sind es noch mehr. Drei Viertel der Aktien von Adidas, Merck, Deutscher Börse gehören ausländischen Investoren. Deutsche besitzen nur durchschnittlich ein Drittel der Dax-Aktien, und die meisten davon gehören institutionellen Anlegern.

Die Deutschen sind nach den Kursdebakeln am Neuen Markt und der Finanzkrise so aktienscheu wie eh und je - trotz der Minizinsen auf Spareinlagen, Festgelder, Termingelder und Staatsanleihen. Die Sparquote ist schon auf unter zehn Prozent gesunken. Viele haben sich in der Niedrigzinsphase Wohneigentum zugelegt. Das ist vernünftig. Aber wer schon Wohneigentum besitzt, sollte die Scheu vor Aktien überwinden, spätestens, wenn sich die Gipfelstürme gelegt haben. Es kommt auf einen guten Risikomix an. Gute Performance in der Vergangenheit ist zwar keine Garantie für die Zukunft, schafft aber Vertrauen. Das haben kontinuierliche Dividendenzahler wie die Münchner Rück oder Nestlé verdient. Wer auf ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Profil setzt, sollte einen Mischfonds mit kontinuierlich guter Wertentwicklung wie Multiple Opportunities von Flossbach, von Storch oder den defensiven Mischfonds MEAG EuroErtrag kaufen. Nur: Ausgabeaufschläge und Managementgebühren sollten auf Dauer die Erträge nicht aufzehren.

Der Autor ist ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und Buchautor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort