Die Konsumkids

Die Verbraucherzentralen fordern ein Pflichtfach Verbraucherbildung in der Schule. Damit wollen sie die Konsumkompetenz von Kindern fördern. Das lehrreiche Schulportal www.Verbraucherbildung.de und Lehrmaterial zu Money and Kids (MoKi) gibt es schon.

Kinder müssen früh lernen, mit Geld umzugehen. Allein die Sechs- bis 13-Jährigen verfügen pro Jahr über fast sechs Milliarden Euro - Taschengeld, Geldgeschenke und Sparguthaben zusammengerechnet. Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre können jährlich mehr als 20 Milliarden Euro ausgeben. Zudem beeinflussen sie den Konsum ihrer Eltern.
Kein Wunder, dass Unternehmen die zwar schrumpfende, aber immer finanzkräftiger werdende Zielgruppe mit einem Aufwand von Hunderten von Millionen Euro bewerben. Nach Umfragen sind schon mehr als 50 Prozent aller Kinder durch Werbung zum Kauf von Dingen verführt worden, die sie nicht brauchen.

Auch steckt jeder Zehnte bereits in jungen Jahren in der Schuldenfalle. Statt eines Pflichtfaches Verbraucherbildung brauchen wir Eltern, die ihre Sprösslinge zum verantwortlichen Umgang mit Geld erziehen, sich an pädagogische Taschengeldempfehlungen (http://www.jugendamt.nuernberg.de/downloads/taschengeld.pdf) halten, kleine Kinderdienstleistungen belohnen, zum Sparen für größere Anschaffungen und zur Kostenkontrolle (prepaidhandys) animieren.
Die Eltern müssen ihren Kindern ein Vorbild sein. Wer über die Konsumkids klagt, sollte sich fragen, ob er in der Erziehung alles richtig gemacht hat.

Der Autor ist ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und Buchautor.

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