Die Politiker und die PS

Haben Sie diese komischen gelben Dinger in Gonzerath auch gesehen? Zuerst habe ich gedacht, da spielt mein Hermann mit überdimensionalen Legosteinen auf der Straße. Und das geht doch nicht, das ist doch viel zu gefährlich! Aber genau deshalb sind die gelben Schwellendinger mit den rot-weißen Schildchen doch da: Die Autofahrer sollen langsamer und damit sicherer fahren.

Da sollten unsere Politiker mal mit gutem Beispiel vorangehen! Aber gerade gestern stand noch in der Zeitung, was für Kohlendioxid- und bestimmt auch PS-Schleudern die in der Landesregierung alle haben. Dabei könnte der Beck doch auch mit einem einfachen Golf in einer ausstoßarmen Version zur Arbeit fahren. Geräumig genug ist der doch.

Und wie sieht's mit den Kommunalpolitikern aus? Wer weiß, wie schnell der Dellwo fährt, wenn ihm in seinem bayerischen Cabriolet der Wind um die Nase weht? Der heutige Landrat hat zu seinen Morbacher Zeiten bis Hermeskeil ganze zehn Minuten gebraucht - hat er immer erzählt. Zehn Minuten für 30 Kilometer - und da ist keine Autobahn! Der hat ja jetzt Gott sei Dank einen Fahrer. Hoffentlich fährt der ihn auch und fliegt nicht.

Bei dem neuen Morbacher Bürgermeister, dem Andreas Hackethal, weiß ich gar nicht, ob der auch so ein PS-Monster fährt oder ob er langsamer unterwegs ist. Der weiß aber aus seiner Zeit als Jurist bestimmt noch, wie teuer das Schnellfahren werden kann.

Andererseits, es fällt schon auf: Kaum ist der neue Bürgermeister im Amt, verengen die Gonzerather ihre Straßen, damit sie sich sicherer fühlen. Fährt der Hackethal nicht abends durch Gonzerath, wenn er Feierabend hat und wieder nach Bernkastel zu seiner Frau will?, fragt sich Eure Liss.

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