Doping für den Stadtvorstand?

Trier · Sind die alle gedopt? Oder einfach nur unheimlich gut erholt? Das fragt sich mancher Beobachter der Trierer Stadtpolitik derzeit. Seit dem Ende der Urlaubszeit laden Oberbürgermeister Klaus Jensen und seine Dezernenten zu einer Pressekonferenz nach der anderen, es hagelt regelrecht Konzepte und Pläne.

"Zukunft Trier 2025" ist diese Woche vorgestellt worden, das "Mobilitätskonzept Trier 2025" ist schon seit der Vorwoche auf dem Markt und wird jetzt von Bürgern diskutiert. Der Bürgerhaushalt geht wieder an den Start. Das Schulkonzept soll noch im Herbst verabschiedet werden. Das Haus des Jugendrechts ist im Beisein hochkarätiger Gäste aus Mainz gestern endlich tatsächlich in Betrieb genommen worden. Und auch beim Flächennutzungsplan für die Stadt Trier geht es in den Gremien mächtig voran.
Jede Menge Aktivitäten von Verwaltung und Stadtvorstand also derzeit, wobei die Bürger von den "2025"-Konzepten erstmal konkret wenig sehen werden. Mobilitätskonzept und Zukunftskonzept sind eher Leitlinien, an denen sich in den nächsten Jahren die Stadtratsmitglieder bei der Umsetzung konkreter Projekte entlanghangeln werden. Von daher dürfte bei der laufenden und geplanten Bürgerbeteiligung zu beiden Feldern auch kein großer Widerspruch zu erwarten sein.

Anders ist dies dort, wo die Trierer Politik derzeit ganz konkret und fassbar wird. Der Flächennutzungsplan sieht an mehreren Stellen neue Gewerbeflächen und neue Wohngebiete vor. Das kommt in den betroffenen Ortsteilen bisher teils gar nicht gut an. Und auch beim Schulkonzept gibt es heftigen Gegenwind. Erwartungsgemäß finden es die von Schließungsplänen ihrer Schule bedrohten Schüler, Eltern, Lehrer und Ortsbeiratsmitglieder gar nicht gut, dass ihnen die vertraute Schule genommen werden soll.

Bei diesen beiden Themen wird das für den Stadtvorstand und den Stadtrat sicherlich ein anstrengender Herbst. Ein bisschen Doping könnte also womöglich tatsächlich nicht schaden.
m.schmitz@volksfreund.de

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