Lexikon E Kärel wéi eng Rommel

Aus aktuellem Anlass und jahreszeitlich entsprechend wollen wir uns diesmal mit der Rommel, also der Runkelrübe beschäftigen. Über die Futterpflanze hinaus gibt es die rout Rommel, also die Rote Bete.

Lexikon: E Kärel wéi eng Rommel
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Hierzu gibt es folgende Begriffe:

Rommele setzen

Rüben pflanzen

Rommele kappen

Rüben hacken/jäten

Wenig schmeichelhaft ist folgende Aussage:

Et as e Kärel wéi eng Rommel.

Er ist ein Kerl wie eine Rübe – dumm und stark.

‚T muss gelieft gin, sot de Fra an huet en an eng Rommel gebass.

Es muss gelebt werden, sagte die Frau und biss in eine Rübe.

Für die Menschen wichtiger ist die Wortbildung: Zockerrommel

Zuckerrübe.

Dazu auch Rommelsgebääss oder Mëlass oder Zaroup

Wörtlich: Rübenmarmelade

Übertragen: Zuckerrübensirup

Im übertragenen Sinn steht Rommel weiterhin für Taschenuhr und Kopf.

Beispiel: Wéivill as et der op dénger Rommel?

Wie viel Uhr ist es auf deiner Taschenuhr?

Vor allem die Runkelrübe wird in Luxemburg neben der Nutzung als Futterpflanze fürs Vieh noch als eine Art Kürbisersatz an Halloween benutzt. Allerdings heißt das Herbsthighlight in Luxemburg Trauliicht.

Trauliicht bezeichnet dabei einerseits ein Irrlicht und andererseits im Volksglauben ein dämonisch feindliches Wesen. Als Geist erscheint es in Sümpfen oder auf Friedhöfen. Von daher liegt die Verwandtschaft zu Halloween nahe. Und so stellen in Luxemburg häufig die Menschen eine entsprechende Rübe auf die Fensterbank:

eng ausgehillegt Rommel mat engem Gesiicht erausgeschnidden mat enger Käerz dran, fir een z‘erféieren 

eine ausgehöhlte Rübe mit einem herausgeschnittenen Gesicht und einer Kerze drin, um andere zu erschrecken

Kleiner Tipp noch: Im Tourist Center Robbesscheier in Munshausen gibt es bis zum 2. November noch die sogenannten Trauliichtwochen, bei dem täglich zwischen 10 und 17 Uhr ein buntes Animationsprogramm geboten wird. Höhepunkt ist am Samstag, 27. Oktober, und Mittwoch, 31. Oktober, ein Geisterumzug mit selbstgemachten Trauliichtern und Geisterkutsche.

Anmeldung info@touriscenter.lu

Sabine Schwadorf

 Nach dem Motto Guseliges wehrt Gruseliges ab werden in Luxemburg nach alter Tradition aus Rüben sogenannte Trauliichter geschnitzt.

Nach dem Motto Guseliges wehrt Gruseliges ab werden in Luxemburg nach alter Tradition aus Rüben sogenannte Trauliichter geschnitzt.

Foto: Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro

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