Echt jetzt? Altersvorsorge mal anders

Fangen wir mit der guten alten Zeit an. Damals durfte Bundesarbeitsminister Norbert Blüm noch sein Mantra: "Die Rente ist sicher!" im Wahlkampf verbreiten. Das half zumindest über einige Wahlen hinweg und war und ist auch nicht so richtig falsch. Die Rente ist ja auch weiterhin sicher, wenn man die Höhe der monatlichen Zahlungen ausblendet.

Überhaupt tut die Bundesregierung gerade alles, die immer älter werdenden Deutschen glücklich zu machen. Dazu steuert unsere amtierende Bundessozialministerin Andrea Nahles die größte Rentenreform seit Konrad Adenauer bei. Diese muss auf der einen Seite vor allem teuer sein, damit die Beitragszahler auf keinen Fall entlastet werden können. Auf der anderen Seite dürfen die Fast-Rentner aber auch nicht zu viel davon haben, damit sie bei einer abschlagsfreien Rente ab 63 nicht auf dumme Ideen kommen.

Glücklicherweise gibt es dafür ja eine Ausnahmenregelung, die länger ist als der Flensburger Bußgeldkatalog.
Wenn das Wählervolk dann immer noch unzufrieden sein sollte, hilft nur noch der Blick über den Tellerrand, beispielsweise nach Australien. Dort wird zurzeit über die Rente ab 70 diskutiert unter Anrechnung des eigenen Vermögens. Wer dann dort den Fehler begangen haben sollte, bis zum Rentenbeginn aus Versehen sein Häuschen oder die Eigentumswohnung abzuzahlen, wird mit deutlichen Abzügen bestraft. Noch Fragen?
Es hilft also nichts, die eigene Altersvorsorge muss zwingend optimiert werden. Hier einige Tipps, wie es trotz Niedrigzinsen und vor der Pleite stehenden Lebensversicherungen mit der Zusatzrente klappt. Ich nenne es die SK-Strategie (Achtung, noch nicht eingetragenes Warenzeichen).

S steht für Sammeln. In jedem von uns steckt ein kleiner Cornelius Gurlitt. Es muss ja nicht immer Beutekunst sein, es reichen ja schon Flaschen, Zeitungen, Fahrräder oder was auch immer sich in Ihrer Garage ansammelt. In 30 Jahren dürfte schon allein Glaspfand ein Vermögen wert sein. Bei Bedarf lassen sich diese Wertgegenstände bequem zu Geld machen, noch dazu steuerfrei. Das dürfte für die abgabengeplagten Rentner von morgen kein unwichtiger Punkt sein.

Das K für Kinder ist sicherlich der heikelste Punkt, da er nicht in jede Lebensplanung passt. Wenn Sie sich aber dazu entschieden haben, erwartet Sie eine lohnende Rendite. Vereinbaren Sie mit Ihrem Nachwuchs am besten schon früh die so genannte Elternsteuer. Sie wird automatisch auf jedes Einkommen Ihrer Kinder fällig, von Zuschüssen der Oma bis hin zu künftigen Einnahmen des kommenden Stars der Fußballnationalmannschaft. Das ist dann endlich der wahre Generationenvertrag und sichert gleichzeitig den mondänen Ruhesitz am Meer.

t.zeller@volksfreund.de

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