Ehepartner unterstützen sich in Deutschland im Berufsleben zu wenig

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine … Ja, ja, das kennen wir! Um den Standpunkt der Frau genauer zu lokalisieren: Sie steht hinterm Herd, steht vorm Kinderbett, steht am Bügeleisen.

 TV-Kolumnist Martin Wehrle.

TV-Kolumnist Martin Wehrle.

Foto: privat

Aber was, wenn eine Ehefrau selbst Karriere macht? Kann sie dann darauf bauen, dass der Mann sie im Haus unterstützt - Kochlöffel schwingt, Staub wedelt, Babybrei füttert? Nicht in Deutschland! Hier sehen Männer den Haushalt als Frauensache, sich als Haupternährer und die Welt womöglich als eine Scheibe. Jedenfalls hat die Karriere der Frau auf die Berufspläne und das Rollenverständnis des Mannes kaum Einfluss.
Dagegen drängt jeder Schritt, den er im Beruf vorwärts kommt, seine Frau im Beruf zurück, oft in die Teilzeitarbeit. In anderen Ländern, so Dänemark und Schweden, ist es umgekehrt: Dort schiebt die Karriere des Mannes den Berufserfolg der Frau an.
Das geht aus einer Studie aus zwölf Industrieländern hervor. Sie bescheinigt Deutschland, mit diesem Rollenverständnis nicht in der Mitte Europas, sondern hinterm Mond zu Hause zu sein.
Auf mangelnde Qualifikation der Frauen lässt sich die Misere nicht schieben: Immer öfter finden Partner mit gleichwertiger Ausbildung zusammen. Inzwischen machen mehr Mädchen als Jungen Abitur. Warum sollten Sie als Frau Ihre Karriere auf dem Altar der Ehe opfern? Klüger: Suchen Sie einen Mann, der Ihre Karriere unterstützt. Ob es solche Männer gibt? Wenn sich hier keiner findet: Schauen Sie mal in Skandinavien …

Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: "Ich arbeite immer noch in einem Irrenhaus", Econ, 14,99 Euro.

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