Eifel-Einsichten Dufte!

Prüm · Grad kam mir in den Sinn, dass die mal was erfinden müssten, womit man Gerüche einfangen, per E-Mail verschicken, ins Internetz stellen und in der Zeitung drucken kann – nein, ich meine nicht diese Pröbchentütchen, die manchmal auf eine Seite geklebt sind, das ist ja sowas von, pöh, analog.

 Fritz-Peter Linden

Fritz-Peter Linden

Foto: TV/Klaus Kimmling

Wir sind doch hier dermaßen modern, dass es kracht, scheppert und vor allem die ganze Zeit irgendwo blinkt. Echt: Das müsste es wirklich mal geben mit der Duftdigitalisierung. Nur damit man seinem Gegenüber im virtuellen Raum (oder jetzt grade, beim Frühstück in den endlosen Weiten der volksfreundkolumnenlesenden Eifel, guten Morgen!) erklären kann, wie man leidet, manchmal.

Ich stehe nämlich noch immer unter dem erschütternden Eindruck eines atemwegsperforierenden Parfums Marke „kerliger Männerduft, überwältigende Potenz und verzweifelte, schon-fast-egal-mit-wem Paarungsbereitschaft signalisierend, vorsichtshalber so dick aufgesprüht, dass es auch bis Januar hält“. (Dies ist eine gender- und geschlechterbalancierte Kolumne, deshalb, der guten Ordnung halber: gibt's auch bei Frauen. Nur ohne den „ich kann immer, am besten sofort!“-Anteil).

Fies, oder? Schnell das Gegenmittel: Nichts ist doch herrlicher, als morgens hier durch die Gegend zu brausen, egal bei welchem Wetter, vielleicht irgendwo am Straßenrand anzuhalten, denn auch der Straßenrand ist bei uns schöner als woanders, auszusteigen und diese Luft einzusaugen, die dir flüstert: Hier kannst du richtig gut daheim sein.

Ist das schön? Oh ja! Und schon grätscht mir Chef Damian S. dazwischen, als ich ihm erzähle, was ich hier schreibe. Von wegen Düfte digital versenden. „Wenn et dat mal gibt“, droht er zärtlich schnarrend wie immer, „dann schick ich dir mal en richtijen Bauernfurz rüber!“ Aah … dufte! Ich freu mich schon drauf.

Et jit net jerannt.

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