Kolumne Eifel-Einsichten Ganz schön üppig ...
Diese Bilder im Kopf! Kennt ihr das? Man liest eine Überschrift im TV, und dann geht’s los mit dem Gehirnjogging. „Bräute mögen’s wieder üppiger“ zum Beispiel. Was denn genau? Das Bankkonto des Angetrauten, sein intellektuelles Vermögen, oder eher ... seine körperliche Verfassung?
Nee, nicht was ihr wieder denkt. Net de Bippes und dat, wat lo unne rum is. Ich mein‘ schon den ganzen Mann. Wenn der Medizinball, der sich über dem Hosenbund wölbt – die Treib, ein bisschen groß geraten ist. Früher, als es in der Eifel und auch an der Mosel noch ein bisschen karger war, war das sicher – neben der positiven Antwort auf die Frage „Wifil Land hot ihr?“, wahlweise an der Mosel „Wifil Staak hot ihr?“– ein prima Argument zum Heiraten.
Was die Üppigkeit angeht, da hatten es die Männer immer schon leichter. Dä iss gout dorch den Wänter kumm, sagt man an der Mosel, und das klingt nicht nur nach Spott, auch nach Anerkennung. Gipfelnd in der Kampfansage: „En Maan ohne Bouch is en Krippel“. Bei Frauen heißt es, die sei en Trutsch oder: Die hot en Osch wie en Kutscherpeerd. Nicht nett.
Ich weiß ja nicht, wie der Herr Chef-Kolumnist aus dem Urlaub gekommen ist, aber ein bisschen mehr könnte an ihm schon dran sein. Vielleicht sollte er mal weniger schreiben, das kostet auch Kalorien ... Nur ein gut gemeinter Ratschlag ... Aber ich weiß ja: Die jatschelig Koaren, die jatscheln am langsten. Dann soll er halt weiterjatscheln ... Das wünsche ich euch auch. Gute Woche! Hopp, Fritz!
Top, Ulli! Und villmols bedankt, wie du den Kolumnenladen geschmissen hast (auch für den Bippes, der war mir neu)! Unter uns, Lesende: Ich war versucht, meiner Urlaubsvertretung den Job ganz zu überlassen. Zumal ich in Ullis Kolumnen öfter vorkam als in meinen eigenen! Doch sie schlug mein großherziges Angebot aus, eiskalt. Aber, guck, zum Thema unerwünschte Üppigkeit hab ich da, wo wir in den Ferien waren, einen Witz gehört: Herr, mit ordentlicher Plautze überm stramm spannenden, nur noch fern zu erahnenden Gürtel: „Der Doktor hat gesagt, ich soll mein Gewicht im Blick behalten. Deswegen hab ich’s ganz nach vorn verlagert.“
Nochmal unter uns: Ich hätte es, auch wegen der Gendergerechtigkeit (versteckter Binnenreim, Leute: we-Gen-Der Gen-Der-ge ... schon gut), also wegen des Geschlechtsausgeglichenheitsdingensens (Genitiv! Muss!) supi gefunden, wenn Ulli weitergemacht und ich mir arbeitstechnisch auch fürderhin einen schlanken Fuß hätte machen können. Aber: nö.
Dann jatscheln wir also weiter, solange die Welt uns lässt. Ist ja nicht mehr so lange, wie es aussieht. Wobei ich ohnehin immer ernsthaft bemüht war, hier auch meine weibliche Seite zu offenbaren. Und meine weiche Seite (hat nichts mit Weiblichkeit zu tun, die Mädels sind härter drauf als wir). Die sitzt bei mir aber nicht vorn unten überm Bipp ... nein, Gürtel, sondern weiter oben, in der Birne. Das habt ihr jetzt davon.
Et jit net jerannt.