Kolumne EIfel-Einsichten Buchstäbchen
Wenn man sich bei nur einem Buchstaben verhaut, kann man oft völlig neue Gedankenräume öffnen, Welten gar. Bei mir zum Beispiel wird, wegen der Nachbarschaft von P und Ü auf der Tastatur, aus „Prüm“ immer wieder mal „Ürüm“.
Ist das nicht herrlich hingetürkt? Und was heißt eigentlich Ürüm? Gübt es das überhaüpt? Schnell mal im Internetz als Suchwort eingegeben. Und was kommt da? Lauter Sachen zu Prüm. Jeck. Als wüssten die, dass die Anfrage von mir kommt. Wahrscheinlich wissen die noch viel mehr über mich.
Genauso hab ich meinen Eifelboss, Lars Ross, der auch zu viel über mich weiß, jüngst durch die unfreiwillige Spende eines zusätzlichen „a“ zum Herrn „Rosas“ gemacht, was ihm etwas stolz Iberisches verleiht, dabei ist er ein Hesse. Weshalb er bei uns intern auch „Darmstädter Echo“ heißt (so intern, dass nur ich das weiß). Senor Rosas, caramba! Ich nenn den jetzt immer so.
Abgesehen davon werde ich mir das „A“ abgewöhnen, ich treffe nämlich mit meinen dicken Fingern meistens die „S“-Taste gleich mit, dsas msacht dasnn gasnz komische Wörter. Oder ich haue, besonders blöd, auf die HochstelltaSTE LINKS DANEBEN; UND ICH SCHREIBE WIEDER MAL GANZE sÄTZE IN gRO?BUCHSTABEN; UND DABEI WIRD DANN AUS DEM „ß“ IMMER EIN fRAGEZEICHEN; AU?ERDEM MACHT MAN BEI hAUPTWÖRTERN DEN aNFANGSBUCHSTABEN IMMER KLEIN; WEIL MAN DAFÜR JA DANN WIEDER DIE hOCHSTELLTASTE DRÜCKT; DOOF; UND JEDES kOMMA IST EIN sEMIKOLON; UND ES SIEHT AUS; ALS HÄTTE ICH VOLLKOMMEN DIE kONTROLLE VERLOREN. Was ja vielleicht auch stimmt.
Schwierig wird’s dann aber, wenn du WIRKLICH versuchst, komplette Texte ohne ein „A“ zu formulieren (Die Meisterleistung in dieser Hinsicht lieferte der französische Schriftsteller Georges Perec mit „Anton Voyls Fortgang“. Kam ohne „E“ aus. Irre. Später schrieb er ein Buch, in dem das „E“ dann der einzige Vokal war. Noch irrer)
Probier ich jetzt hier und live: Schwer! Echt! Dennoch, es gelingt mir mit ein wenig Übung, seht ihr? Und doch ist es eine Hera ... äh, ... Hereinforderung! Und dies gilt besonders in dieser Kolumne, die seit ewigen Zeiten, wie ihr, Leser, wisst, mit der gleichen Wendung endet, zu der ich jetzt kommen muss, weil soeben Textende erreicht. Hehe.
Et jit net je ... dingens ...roost!