Kolumne Eifel-Einsichten Ausgerechnet

Die C-Tagebücher, siebter Eintrag: Mathe! Zahllos sind die Bekenntnisse jener, die darin „ganz schlecht“ waren in der Schule. Deshalb müssen sie heute beruflich alle was mit Medien machen.

Kolumne Eifel-Einsichten
Foto: Frank Auffenberg

Na gut: Ich auch. Ich war so schlecht, dass mir in der Mittelstufe ein Lehrer in der letzten Arbeit vor den großen Ferien eine „Vier minus minus“ gab, um mich vor der Fünf auf dem Zeugnis zu bewahren. Ich bin dem Mann bis heute dankbar. Beigebracht hat er mir nichts, die Benotung aber zeugte von Humor. Nur einmal, später, habe ich dann wieder was kapiert in meinem Sorgenfach: beim Logarithmus. Das ist, ganz einfach, der Wert, mit dem man die Basiszahl ... äh ... malnehmen ... nein, hochnehmen muss, also mit sich selber multiplizieren, um auf den ... Dings, Disponenten zu kommen. Nein, Exponenten. Oder andersrum? Ach, guckt doch selber nach.

Aber ich erinnerte mich dieser Tage wieder daran, als ich im Internetz auf die Schreckenskurve der Infektionszahlen starrte: Auf worldometers.info kann man nämlich von „absolut“ auf „logarithmisch“ umschalten. Man sieht dann nicht, wie alles nur einfach immer schlimmer wird. Sondern wie im immer Schlimmeren sich die Schlimmheitskurve langsam ein bisschen weniger schlimm darstellt und nicht mehr ganz so steil geht. Was man ja heute schon unter H wie „halbwegs gute Nachrichten“ ablegt. Der Logarithmus. Mein Freund, immer noch.

Und hier der krisenaktuelle Verleser der Woche. Er zeigt, wie sich einige der Sorgen, die uns gerade bedrücken, perfekt ver- (Achtung, Matheanspielung:) -mengen: In der Zeitung stand „Spargelernte“. Ich las: Spargeld-Ernte.

Beides steht auf dem Spiel. Und nicht nur das. Da soll man nicht die Hosen voll haben. Aber, immerhin: Nicht nur den Logarithmus erklärt, sondern auch noch die Mengenlehre. Ist doch was. Tapfer bleiben, net (herum-) rennen.

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