Kolumne Eifel-Einsichten Im Laden

C-Log, elfter Eintrag. Der Herr vor mir an der Verkaufstheke vermittelte gehobenes, urbanes Endvierzigerbürgertum, finanziell gepolsterte Souveränität und unendliche Geduld mit sich selbst. Es zog sich.

Kolumne Eifel-Einsichten
Foto: Frank Auffenberg

Immer noch fiel ihm was ein, was er erwerben wollte.

Ich wartete im Corona-Abstand, der ruhigen Gewissheit, als Nächster dran zu sein, und wunderte mich, wie man in diesen Seuchenzeiten so entspannt einkaufen kann. Hinter mir schoben sich, von links und von rechts, weitere Kunden mit ihren vollgeladenen Wagen heran, alle ohne Maske (nur ich, der Jeck, war brav vermummt) und atmeten mir den Pesthauch in den Nacken. Der Herr verkündete: „So, dann bin ich auch schon fertig.“ Und schritt mit seiner gehobenes, urbanes Endvierzigerbürgertum vermittelnden Gattin elegant davon. Ich war dran, heißa. Von wegen. „Vier Brötchen!“, herrschte eine Seniorin, souverän Eifeler Egal-Haltung vermittelnd, die Bedienung an. Stekum hatte sie sich, unschuldigen Blicks, von der Seite nach vorn manövriert, während ihr Mann ihr aus dem Orbit Feuerschutz gab.

Mir schwoll der Kamm. Ich kriegte einen Hals. Und dann ... fuhr ich alle Systeme wieder runter. Ist noch viel zu früh, durchzudrehen. Dauert alles noch sehr lange.

Daher: Et jit net jerannt.

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