Kolumne Eifel-Einsichten In- und Auswärtige

Danke, oh Leser, für die briefkastenschlitzsprengende Post, schauen wir mal hinein: Die Prümer Wirte-Ikone Julia Peter freut sich über unsere frühlingsmilden Kinderzitate von voriger Woche und schenkt uns gleich noch eins: „In unserer Straße“, schreibt sie, „lief ein Hund ohne Leine, mein Sohn Hansi, damals fünf Jahre alt, rief ganz aufgeregt: ,Mama, Mama, guck mal, da läuft ein Hund ganz freihändig rum, der ist ganz alleine, sollen wir den mitholen und verfüttern?

Kolumne Eifel-Einsichten
Foto: Frank Auffenberg

’“ Heute ist Hansi längst groß und selber Chef im Kölner Hof. Hunde stehen nicht auf dem Menü, aber kochen kann er wie eine gesengte Sau. Und freihändig.

Auch Ursula Rogers, ebenfalls aus Prüm, bedankt sich, und zwar für unsere Beschreibung eines derzeitigen US-Präsidenten, dessen Name hier nichts zur Sache tut (ihr erinnert euch: „orangefarbene Pestilenz“ und so). Die müsste ich nach den Vorfällen der vergangenen Wochen eigentlich schon wieder aktualisieren. Weil: viel zu brav. Aber mehr als unbedingt nötig will ich mich mit dem nicht befassen. Vor allem nicht in den nächsten vier Jahren, aber ich befürchte Schlimmstes. Ursula wundert sich übrigens „immer wieder darüber, worüber Leute sich wundern können“. Dass sich etwa keiner so recht erklären könne, warum derzeit so viel Müll in der Landschaft landet. Ihr Vorschlag: Mal zu überlegen, ob es nicht doch damit zu tun habe, dass man die Tonnen zwar verkleinert, dafür aber das Volumen der Entsorgungsgebühr deutlich vergrößert hat. Genau. Ich kann keine weitere Erklärung anbieten, außer dem Eifeler Klassiker, der immer angewandt wird, wenn irgendwo Mist passiert: „Dat waren Auswärtije.“

Zurück zu den Inwärtigen: Hans-Leo Hilgers aus Üxheim hatte letztens noch ein Anekdötchen versprochen, hier isses: Als seine Mutter zum 25. Mal in Sautens im Ötztal Urlaub machte, schreibt Hans-Leo, „kam der Bürgermeister zu ihr und kündigte an, dass die Gemeinde sie wegen dieses außergewöhnlichen Jubiläums öffentlich ehren wolle. Der Musikverein sollte ihr auch ein Ständchen bringen.“ Mutter Hilgers aber, in typisch Eifeler Bescheidenheit, lehnte das ab. Und ergänzte später, als keine Bürgermeister mehr in Hörweite waren: Da hätte sie ja am Ende „dänne faam Musikverein noch eine üssjenn“ müssen – „on dann haan ech jet schöns!“

Und hier die Zugabe von Enkel Pino, der diese Woche un-be-dingt einen Film gucken wollte. Mama sagt nein. Und er: „Mama, wenn wir keinen Film gucken, herrscht doch hier direkt Unfriede!“ Top-Argument.

So, da war noch mehr Post, aber der Platz ist zu Ende. Dank an alle. Und ich hab gar nichts von Corona (ach so: Das war Logbucheintrag 20) gesagt. Auch mal schön.

Friede! Und hier noch was zum Mitholen: Et jit net jerannt!

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