Kolumne Eifel-Einsichten Einfach reinfahren

Was mir, wie gestern an anderer Stelle erwähnt, gehörig auf den Senkel geht (um hier das Wort „Sack“ zu vermeiden) sind nicht nur die Alles-schon-immer-gewusst-habenden.

Kolumne Eifel-Einsichten
Foto: TV/Klaus Kimmling

Es sind auch die, die jetzt todesmutig die Helden spielen. Die Reporter (und in diesem Fall: -innen), die sich die Buxe mit Schlamm beklätschen, um vor der Fernsehkamera so richtig authentisch nach Frontberichterstatterin auszusehen.

Es sind die Gefühllosen, die sich – meine Vertrauensleute aus dem Eifelsüden trugen es mir zu – in die überschwemmten Dörfer aufmachen, um dort ihrem Hündchen das Elend zu zeigen. „Sie sind bestimmt gekommen, um zu helfen“, rief man ihnen zu. Da trippelten sie davon, mit roter Birne.

Es sind die Kolonnen von, so wiesen sie sich jedenfalls aus, Naturschützern, die den Leuten dieser verschlammten Tage eine Mitgliedschaft in ihrem Verein an die verdreckte Backe kleben wollen. „Gehen Sie mal runter ins Dorf, wo es richtig schlimm aussieht, da zieht man Ihnen wahrscheinlich die Schaufel über“, rief man ihnen zu.

Und es sind die Katastrophengewinnler, die jetzt durch die Dörfer rollen und den Leuten einen Dreck erzählen, der vorne und hinten nicht stimmt. Und den niemand hören will, der gerade nicht weiß, wo vorne oder hinten ist. Aber Superbilder machen sie dabei von sich selbst.

Genug! Dafür hier lieber noch ein wirklich heroischer Akt, von dem es leider keine Superbilder gibt. Den habe ich nämlich in meinem Artikel gestern unterschlagen (weil unsereiner es eben zurzeit auch nicht immer hinkriegt): Als auf dem Prümer Campingplatz alles im Chaos versank, war, neben den vielen anderen Rettern, auch ein Baggerfahrer der Irrhausener Firma HTS Weiland dabei. Und der, erzählt mir Aloysius Söhngen, „ist da unter Lebensgefahr reingefahren, um die Leute rauszuholen. Bis ihm die Hydraulik geplatzt ist.“ Ein Held, ein echter. Und nicht der einzige in diesen Tagen.

Bleibt tapfer. Net rennen.

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