Kolumne Eifel-Einsichten Die Bluttat von Bommelsdorf!

Keine Angst, Lesende, die Überschrift hat überhaupt nichts mit dem Inhalt dieser Kolumne zu tun. Der ist viel schlimmer.

Kolumne Eifel-Einsichten
Foto: TV/Klaus Kimmling

Ich muss nämlich auch mal an mich denken. Weil: Mein aktueller, hausinterner Status ist der eines Minderleisters, was die Internetz-Aufrufe meiner Artikel betrifft. Ich schreib immer so schnarchnormale Sachen, die ziehen einfach nicht, da klickt keine Sau drauf.

Deshalb muss man hier und dort geschickt ausgewählte Signalwörter platzieren, die den Endverbraucher und die Endverbraucherin aufschrecken, pardon: triggern, damit sie tüchtig klicken, klicken, klicken. Klügere Kollegen können das schon viel besser als ich, es ist so eine Art Journalistentourette. Und ich merke, dass ich auch in die Richtung abdrifte.

Rehkadaver am Waldrand! Menschen in Angst! Streift ein blutrünstiger Wolf durch die Region?!?

Huch, schon passiert! Wobei: Der Wolf, wenn er‘s war, geht ja auch nur seinem Beruf nach. Der tut nichts ... Außergewöhnliches. Aber was tu ich denn jetzt, um populärer zu werden? ... Moment, da kommt die E-Mail mit dem Programm des Prümer Stadtrats rein ... Mal auf die Tagesordnung gucken, vielleicht ist da was dabei ... Hm. Ah, hier, Punkt 4: „Wiederaufbau der Leichenhalle in Prüm.“ Stimmt, die war, wie so Vieles, beim Hochwasser geflutet worden. Immense Schäden, wir wissen es alle. Aber daraus kann ich keinen spektakulären Brüll-Artikel machen ... oder doch? Hmhm ... Wie würde das Kollege, äh, Dings machen? Ha, ich hab‘s: Stadt Prüm: Wohin mit all den Leichen?

Geht doch! Man muss nur wollen. Weiter, da ist mehr drin. Punkt 6: Aufstellung eines Bebauungsplanes ,Im Haasenberg‘ zur Ausweisung eines Wohngebietes.“ Momentchen ... so: Panik in Prüm: Stadtrat will gesamtes Wohngebiet ausweisen. Aber wohin mit all den Menschen? Opferanwälte schalten sich ein!

Supi, läuft wie geschmiert ... Punkt 11: „Anfragen von Ratsmitgliedern.“ Hoho, hier, viel besser: Der Blutrat von Prüm: Stadtbürgermeister zittert schon vor nächster Sitzung! Johannes Reuschen wird von Ratsmitgliedern gnadenlos gegrillt!

Und zwar, nur nebenbei, am Dienstag 1. März. 18.30 Uhr, im Ratssaal.

Wenn man‘s einmal raushat, dann fluppt‘s. Hier, gestern dachte ich wieder etwas richtig Bescheuertes: Die drei Stürme diese Woche, wie heißen die? Xandra, Ylenia, Zeynap – da fiel mir nur ein: Aha, X, Y, Z – super, Alphabet zu Ende, da sind wir ja schon durch mit den Stürmen für dieses Jahr. Aber nö, nächste Woche fängt dann wieder alles von vorn an. Mit Antonia.

Aber so bekloppt ist man eben manchmal. Und ich erzähle das hier auch noch, vor allen Leuten ... Irrer Kolumnist kehrt sein Innerstes nach außen und macht sich vor der gesamten Leserschaft nackig!

So, damit hätten wir auch noch das Thema Untenrum eingebaut, in einem völlig bumsfremden Zusammenhang. Ganz hohe Schule.

Geschafft. Diese Kolumne wird von Millionen geklickt werden. Und wenn es die letzte war, die ich je geschrieben habe. Was gut sein kann.

Serientäter bei Tageszeitung! Demagogischer Dorfkolumnist zwingt Lesende Woche für Woche zu übertriebener Vorsicht! Der Eifel droht ein Stillstand .... von ... allem!

Genau: Et jit net jerannt.

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