En Türchen mit dem Kärchen

Noch so ein feststehender Begriff in der Eifel: Das Türchen, auf dem sich der Einheimische gerne mal vergnügt, vor allem am Sonntag. Das Wort kommt nicht von der Tür, sondern von der Tour: Also einer kleinen Landpartie durch die Umgebung.

Um sich mal anzuschauen, was es so jenseits von Hof und Peisch und Seifen noch alles an Welt gibt. Es ist eines dieser seltenen Dinge, bei denen sich der Eifeler rein dem Vergnügen überlässt.

Inzwischen soll es schon vermehrt welche von uns geben, die nicht nur ein kleines, sondern ein großes Türchen, weit über die Grenzen der Heimat hinaus, unternehmen. Eine richtige Reise also. Urlaub sogar! In der Ferne! Und wenn sie dann heimkommen, erzählen sie in schwärmerischer Schwelgerei von diesem Abenteuer und kriegen sich gar nicht mehr ein. Typisches Zitat: "Also, ... ech mooß do nemmieh hin."

Zum Thema Reisen, Türchen und Ausflüge machen hat Gertrud Maus aus Üttfeld noch ein wunderschönes Wort geschickt, das wir an dieser Stelle sehr gern dem drohenden Vergessen entreißen wollen: Wann immer jemand früher verreist sei, erzählt sie, sei dann irgendwann die Frage aufgekommen, wann man denn nun selber mal die Koffer packe und sich in die Fremde begebe. Antwort der Eltern: "Mir fahren mat dem Heibleifskärchen."
Herrlich: Der Hierbleibskarren. Vielen Dank!

Auch, liebe Frau Maus, für den Dialog, den Sie kurz vor Weihnachten 2012 in einem Bitburger Geschäft mitgehört und, juhu, aufgeschrieben haben - und in dem eine der beteiligten Damen wieder herrlichstes Eifelhochdeutsch spricht: Diese stand mit einer weiteren Person bei den Textilien, als die beiden von einer Verkäuferin höflich angesprochen wurden: "Kann ich Ihnen helfen?"

Worauf die Jüngere antwortete: "Nein danke. Aber hier braucht man ein Bügeleisen. Das ist alles so rampelich!"
Viel Spaß beim nächsten Türchen.
Et jit net jerannt.

Fritz-Peter Linden

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