Endlich große Ferien

Große Ferien! Sechs Wochen frei! Heißa! So denkt das Kind in uns. Die Eltern in uns denken: Sechs Wochen? Oh Könner nää! Wat maaachemer nömme möt denne Pänz? Tja. Da lernt man die Lehrerschaft noch mal so richtig schätzen.

Kurz vor Ferienbeginn knubbeln sich immer die Schulsachen in der Zeitung. Tausende von Abgängern wollen gefeiert sein, das haben sie sich auch verdient. Und weitere Tausende stehen bald vor der Tür, hinter der angeblich ein gewisser Ernst des Lebens hockt, um sie zu erschrecken (Kinder: Das ist Quatsch. Lasst euch keine Angst einjagen. Der Ernst des Lebens fängt erst an, wenn ihr selber Kinder habt. Glaubt dem Onkel.).

Also: Schule in der Zeitung, auch so ein Thema. Wegen der Sprache. Ist euch schon einmal aufgefallen, wie oft in einem Artikel über eine Schule der Begriff für Schu ..., äh, Bildungseinrichtung vorkommt? Hier ein nur knapp neben der Wirklichkeit aufschlagender Beispielsatz: "Im kommenden Schuljahr werden an den Realschulen plus und anderen weiterführenden Schulen etwa soundsoviele tausend Schüler antreten ..." Wann immer ich sowas lese, denke ich: Da hat der Schreiber schon den Ferienmodus eingeschaltet (siehe auch: Sonntagsgang, also Sonnessen), sonst wär ihm das doch aufgefallen. Pingelig? Joh. Das ist der Lehrerschweinehund in mir. Hin und wieder hat er Druck, dann lass ich ihn raus, und er geht überall markieren.

Zurück zum Anfang: Manch einer wird also das Ferienende herbeisehnen, auch wegen der infantilen Geräuschentwicklung. Ich kann da nur mit einem Eifeler kontern, der vor Jahren mal gutgelaunt rief, als sich ein anderer über das Gekreisch eines Pänzleins aufregen wollte: "Nix da. Kinderjeschrei is Zukunftsmusik!" Kein Eifeler Spruch? Ejal, stimmt trotzdem.

Et jit net jerannt.

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