Endlich ist mal Wetter

Wir haben bisher noch kaum vom Wetter gesprochen. Wenn man bedenkt, wie lange unser Wochenbrieflein schon hier auf dieser gemütlichen Eifelseite erscheint, will ich das mal als Leistung bezeichnen. Wenn’s sonst schon keiner macht.

Jetzt aber: Wetter! Und gemütlich, gutes Stichwort: Heute Morgen prügelte der Wind die Regenfäden so dermaßen gegen die Schlafzimmerscheiben, dass man erst noch mal das wärmende Gehöschnis der Hauptbezugsperson aufsuchte. Draußen "jaacht et", wie man bei uns sagt, und drinnen dreht man noch mal bei. Apropos draußen und drinnen: Die Liebste war es auch, die mir eine typisch Eifeler Mahnung überlieferte, die sie wiederum von ihrem Vater hat: Der berichtete nämlich gern und grinsend von jenem besorgten Volksschullehrer, der seine Schützlinge, beim Hochdeutschversuch charmant scheiternd, mit folgenden Worten vor Sturmwetter unter Dach zu halten versuchte: "Kinder, bleibt labinnen, labaußen da stippt's!"

Wenn es "jaacht" und "stippt", also stiebt, dann ist meistens Herbst. Ähnlich "Stöppen", da steckt der Staub drin, der aufgewirbelte, und das sagen wir ja auch, wenn wir jemandem ordentlich was zwischen die Hörner geben: "Den werden ech elo joot stöppe!"

Womit wir schon fast am Ende sind - und bei den Abschiedsformeln, die auch gern von Wetter und Jahreszeit bestimmt werden. Zum Beispiel die schöne Wendung "boss/böss den Heerest/Herrest" - wenn man nicht so genau weiß, wann man sich wiedersehen wird. Und natürlich bei der Aufforderung, sich zu benehmen: Schottelier dech! Hädel dich bluss! Betroot öch! Ech well nüüst hüere! Oder, wie Roswitha Zens ruft: "Scheck dech!" Und, zum Wetter passend, der Satz von Bernd Rehles, dessen Mutter immer warnt: "Pass op! Et is Jewitterluft!"

Et jit net jerannt...

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