Endlich wissen wir’s

Leute, wir haben’s: Das Rätsel um das Eichhörnchen – warum es so heißt, warum es eifelweit so unglaublich unterschiedliche Namen hat – es ist gelöst.

Das ist drei Leuten zu verdanken: Einer ist unser konspirativer Kolumnenkollaborateur Gerd Ostermann aus Birgel, dessen Liebe zur Sprache ihn eines Tages zu einem feinen Buch greifen ließ: dem "Rheinischen Wortatlas" von Helmut Lausberg und Robert Möller (leider vergriffen). Das sind die beiden anderen, vor denen wir uns heute verneigen. Und Gerd hat uns die entscheidenden Seiten rübergeschickt. Toll, danke! Die Verfasser haben sich auch das Eichhörnchen angeschaut: Sechs Grundvarianten zählen sie, denen wiederum diverse - Superwort! - "Zerlautungen" untergeordnet sind: Eichhörnchen (Aisch-/Eeschöensche, Eekhernsche usw.); Eichkatze (Eichkatz, Eechkater ...); Eichert (Äachert/Eischertsche); Kauert (Käuetsche); Katteiker (Kateiker, Katteeker) und natürlich unser Kaweichelchen (Kawechelchen, Kawächert, Kabeschert, Kageechelchen) sowie die weiteren Variationen, die man davon hier findet, bis hin zum Kackäächleck. So. Jetzt aber: Eichhörnchen - das kommt gar nicht von Eiche und Horn. Das "Eich", so klären die Herren auf, stamme von der indogermanischen Wortwurzel "aig" ("sich heftig bewegen"). Und so wuselte das Wort weiter - und das Tier, das sich auf Eichen heftig bewegte und deshalb hier und da zur Eichkatze wurde. Drehen Sie das mal um: Katze, Eiche - da ist das "Katteiker" nicht weit. Ich kann hier nicht auf alles eingehen - nur das noch: Das Kaweichelchen und so weiter - das gibt es nur in der westlichen Eifel. Und man bildete es aus "Kauert" (für das kauende Tier) und eben dem Eichelchen, zerschliff und zerlautete es immer weiter, bis keiner mehr wusste, wo das alles herkommt. Uff! Bis zur nächsten Zerlautbarung! Bewegen Sie sich nicht zu heftig. Et jit also net jerannt.

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