Es geschah an einem Freitag, dem 13.

Ziemlich gemein habe ich vor zwei Wochen über die tapperten Tankerfahrer gelästert, die nacheinander mit ihren Kähnen gegen die Schweicher Brücke geknallt waren. Von wegen „Tomaten auf den Augen und die vom Rhein ausgewanderte Loreley auf dem Brückengeländer“. Doch während ich damals noch lästerte, ahnte ich nicht, dass die zwei unglücklichen Fahrensleute auf der Mosel nur kleine Würstchen waren.

Fast zur gleichen Zeit bewies in Italien ein stolzer Seekapitän wahre Größe, indem er seinen riesigen Hightech-Luxuskahn erst in einen Felsen bohrte, dann "ungewollt in ein Rettungsboot hineinfiel" und die gut 4500 Menschen auf seinem gekenterten Schiff ihrem Schicksal überließ. Und das alles passierte an einem Freitag, dem 13. Abergläubisch?

Normalerweise hätten der Martin und ich uns aus sicherer Entfernung über die nautische Meisterleistung empören können, und dann wär's zurück zur Tagesordnung gegangen. Doch dummerweise hatten wir just an jenem 13. Januar eine Mittelmeerkreuzfahrt gebucht - und genau bei jener italienischen Reederei, die inzwischen bekannt ist für die besonders sorgfältige Auswahl ihres Führungspersonals.

Was sollen wir tun? Stornieren würde uns eine Stange Geld kosten. So werden wir den Frühjahrsurlaub, auf den wir uns gefreut hatten, total lustlos und mit einem flauen Gefühl antreten. Unsere Hoffnung: Zwei dicke "Sätze" nacheinander werden die Kreuzfahrtskipper aus Bella Italia ja wohl nicht bauen. Wenn ich dann aber an die Schweicher Brücke und die Tanker denke …

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