Jeden Saatgut-Versender habe ich gelöchert. Die rieten mir regelmäßig: "In der Eifel? Setzen Sie die Setzkartoffeln lieber etwas später als zu früh." Erst der fränkische Kartoffelbauer redete Klartext - als "Bodaggn" sozusagen: "Setz mi im April, kumm I wann I will. Setz mi im Mai, kumm I glei!" Das kann man sich doch merken.
TV-Leser Norbert Rau aus Hetzerath interessiert aber, wie er seine Kartoffeln vor Krautfäule schützen kann. Die sehr frühe Sorte Annabelle sei bereits unter Folien angebaut - so geht's natürlich auch - gehackt und gedüngt.

Unn weyl, also hochdeutsch: Was ist sodann zu tun? Zurück auf Anfang, muss man sagen. Beste Vorbeugung gegen Krautfäule sind vorgekeimte Kartoffeln. Ein kurzer Lichtkeim macht die Knolle robuster. In einem normalen Sommer ist mit der Krautfäule ab Ende Juni immer zu rechnen. Vorgekeimte Kartoffeln sind mit der Produktion bis dahin durch. Trotz absterbenden Krauts wird man dicke Grumpern ernten können. Bei frühen Sorten ist die Gefahr generell geringer. Auch gibt es auf Krautfäuleresistenz gezüchtete Sorten wie Sarpo Mira. Den Praxistest hat sie im letzten Jahr bestanden. Nach meinem Geschmack blieb sie jedoch hinter der nussigen Feinschmeckersorte Mayan Gold oder würzigen Rosa Tannenzapfen zurück. Regelmäßiges Unkrauthacken fördert die Luftzirkulation und beugt damit Pilzkrankheiten vor. Als Starthilfe hat sich eine Gründüngung des Kartoffelbeetes im Herbst erwiesen. Und für diesen Tipp suche ich noch eine präzisierende moselfränkische Variante: "Der Damm darf nicht zu hoch und nicht zu flach sein."

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