Glaube im Alltag Corona ist da — und jetzt?
Die Welt hält den Atem an. Und viele begreifen noch nicht, wie ernst die Situation ist, in die wir durch das Corona-Virus gekommen sind. Viele Begegnungsmöglichkeiten und Veranstaltungen können und sollen wir nicht mehr wahrnehmen.
Zum Schutz anderer und älterer Menschen und Risikogruppen. Und zu unserem eigenen Schutz. Damit die Verbreitung des Virus verlangsamt wird. Das betrifft auch sehr stark kirchliche Angebote. Gottesdienste ganz allgemein, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, Kommunion- und Firmfeiern, Gruppenstunden, Chorproben, …
Für unseren Glauben und das kirchliche Leben ergeben sich daraus Fragen. Einerseits fallen Angebote weg, die viele nicht genutzt haben, die aber da waren. Jetzt aber nicht mehr die Möglichkeit zu haben, sich gegen solche Angebote zu entscheiden, hat eine andere Qualität.
Es stellt sich dann nämlich die Frage: Wie wichtig ist mir eigentlich eine Eucharistiefeier oder der Empfang der Kommunion oder mit anderen in gottesdienstlichen Begegnungen meinen Glauben zu teilen? So selbstverständlich wir vieles als „vorhanden“ betrachtet und genutzt oder nicht genutzt haben, so klar stellt sich jetzt auch die Frage: Welche Bedeutung hat für mich eine Gemeinschaft? Was ist das, was uns im Glauben verbindet? Wie ändert sich mein Zugehörigkeitsgefühl zu dieser Glaubens-Gemeinschaft, wenn wir körperlich nicht in einem gemeinsamen Raum sind?
Mir wird deutlich, dass wir als Menschen eine gemeinsame Verbindung und Verantwortung haben, die über die körperliche Ebene hinausgeht. Und die ihren Ursprung in etwas Geistigem hat. Das mit jedem Einzelnen von uns in Verbindung steht. Und uns dadurch untereinander verbindet.
Daraus ergibt sich auch Verantwortung füreinander. Es ergibt sich daraus nicht nur ein Handeln aus Vernunft (auch wenn Einsicht fehlen sollte) – sondern ein Handeln aus Verbundenheit und gegenseitiger Fürsorge.
Aus Nächsten-Liebe.
