GLAUBE IM ALLTAG Das Wetterrädchen

Erst zwei Stunden draußen und ich bin schon wieder klatschnass. Dieses miese Wetter bin ich echt leid. Fast jeden Tag gibt es Regen; ich bekomme schlechte Laune.

 Ingo Ruhe

Ingo Ruhe

Foto: TV/privat

Geht es Ihnen auch so? Und dann wird es an Aschermittwoch und den folgenden Tagen plötzlich noch richtig Winter.
Ich musste Winterdienst in unserer Gemeinde schieben. Während ich morgens die Straße hinauf ging, begleitete mich auf einmal ein Vater mit seinem Kind. Ich kam mit ihnen ins Gespräch und sagte: „Diesen Schnee hätten wir jetzt echt nicht mehr gebraucht …“ Darauf meinte der Vater des kleinen Jungen: „Das sehe ich anders.“ Ich fragte verwundert: „Warum das denn?“ Er antwortete mit begeisterter Stimme: „Jetzt können wir endlich nochmal mit unseren Kindern richtig Schlitten fahren“, und der kleine Junge nickte zustimmend mit breitem Grinsen im Gesicht.
Hm, die zwei haben mir eine Lehre erteilt ... es ist wirklich verrückt … wir hatten einen viel zu trockenen Sommer und man schimpft über den ständigen Regen…wir haben einen zu milden Winter und man beklagt sich, wenn es dann doch mal drei richtige Schneetage gibt. Wir Menschen sind echt kompliziert.
Tatsächlich hatte ich schon eine Theorie, die Forstexperten neulich sogar bestätigten. Durch den milden nassen Winter werden Pilze begünstigt, die dann den Borkenkäfern zu schaffen machen – im Gegensatz zum Frost.
Durch die milden Temperaturen bleibt die Vegetation noch aktiv, sodass sich die Wälder im gewissen Sinne ein wenig rehabilitieren können…das wäre positiv. Außerdem brauchen wir Regen, da wir immer noch ein beachtenswertes Niederschlagsdefizit haben.
„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: und siehe, es war sehr gut.“ (Gen 1,31a)
Was wäre wohl, wenn wir alle ein eigenes Wetterrädchen hätten? Ach du lieber Gott, das gäbe ein Chaos … vertrauen wir besser auf Gott.

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