Glaube im Alltag Die Perspektive der Dankbarkeit

An diesem Sonntag ist der Schmuck in unseren Kirchen anders als gewöhnlich. Anstelle der üblichen Blumenarrangements liegen Erntegaben vor dem Altar. Oft werden daraus mit großer Kunstfertigkeit kleine Bildwelten geschaffen.

 Ralf Huning

Ralf Huning

Foto: TV/Foto: privat

In der Autobahnkirche St. Paul in Wittlich konnte man im vergangenen Jahr einen Baum vor dem Altar sehen. Sein Stamm bestand aus Kartoffeln, die Krone aus roten und grünen Äpfeln. Daneben lagen Karotten und Nüsse, Lauch und Radieschen.

Kartoffeln, Karotten, Nüsse – alles Dinge, mit denen wir gewöhnlich nicht unsere Wohnungen schmücken und auch nicht das Haus Gottes. Und doch bleiben viele Menschen stehen und schauen mit Freude diese Erntegaben an. Ist es nur das kunstvolle Arrangement oder ist er auch der Kontext, der diesen gewöhnlichen Früchten eine ganz eigene Schönheit schenkt? Und gibt es das vielleicht sonst auch noch in unserem Leben, dass gewöhnliche Dinge in einem neuen Glanz erstrahlen, wenn man sie mit Dank vor Gott trägt?

Ich habe mir angewöhnt, an jedem Abend einen kleinen Erntedankgottesdienst zu halten. Ich schaue zurück auf das, was sich an diesem Tag ereignet hat. Ich versuche wahrzunehmen, welche Früchte an diesem Tag gewachsen sind. In Begegnungen mit Menschen, in Gesprächen oder auch bei ganz gewöhnlichen Ereignissen. Alles, was mich bewegt, trage ich mit Dank vor Gott. Ich staune immer wieder, welchen Glanz selbst die gewöhnlichsten Dinge und Geschehnisse dadurch bekommen. Wie schön ist doch unser Leben und wie recht tun wir daran, Gott dafür zu danken.

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