Glaube im Alltag Endlich Ferien

Endlich Ferien! – dieser Satz könnte ganz aktuell aus dem Mund vieler Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stammen.

 Glaube im Alltag

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Foto: TV/privat

„Endlich Ferien!“ – ein Seufzer und ein Aufatmen zugleich!

Gott sei Dank endlich freie Zeit, Zeit zur Muße, zur Erholung und für den Urlaub.

Ob in fernen Ländern oder in Deutschland, ob Abenteuerurlaub oder am Strand, oder einfach entspannt auf der eigenen Terrasse. Vieles ist möglich.

Doch was meint das Wort „Ferien“ eigentlich genau? Das Wort „Ferien“ stammt ursprünglich aus der lateinischen Sprache. Im Alten Rom wurden mit „feriae“  die Fest- oder heiligen Ruhetage bezeichnet, an denen keine öffentlichen oder privaten Geschäfte betrieben werden durften. Das kommt doch dem, was wir heute darunter verstehen, schon sehr nahe. Ferien halt!

Unsere Englisch sprechenden Mitmenschen reden in diesem Zusammenhang von „Holidays“. Auch hier meint das Wort etwas sehr ähnliches. Das Wort „holiday“ stammt aus dem Alt-Englischen. Dort heißt es noch „haligdaeg“ (halig = „heilig“ und daeg = „Tag“) und meint eben „heiliger Tag“.

Das Wort bezog sich also ursprünglich auf besondere religiöse Tage. Im modernen Sprachgebrauch wird es für jede Art von freien Tagen benutzt, die zur Erholung dienen.

Kurios! Aber mir gefallen beide Wörter und ihr Wortsinn.

Ferien / Holidays sind vom der Etymologie her also „heilige Tage“.

Das heißt für die allermeisten zwar nicht (mehr), dass die Tage explizit mit religiösen Dingen gefüllt werden – aber Urlaub und Ferien sind den meisten von uns dennoch „heilig“.

„Heilig“ in dem Sinn, dass  diese Tage in besonderer Weise geschätzt werden, dass wir nicht auf sie verzichten wollen, dass sie uns und unserer Erholung dienen.

„Heilig“ auch in dem Sinn, dass Ferien und Urlaubstage uns zu uns selber führen sollen; dass wir, frei von Druck und Arbeit, einfach Mensch sein können und wir – neben den ganzen Anforderungen des Alltags – Ruhe und Einklang erfahren.

Und das ist wirklich etwas „Heiliges“ – der Mensch im Einklang mit sich selbst. Oft genug erleben wir uns nicht heil, nicht im reinen mit uns selbst, „unheilig“ und entfremdet – und Entfremdung vom eigenen Menschsein schadet, tut nicht gut, entstellt.

Und die Ferien sollen uns helfen, wieder in Einklang mit uns selbst zu kommen; „heilige Tage“, in denen wir uns erholen und  Schwerpunkte neu setzen, unser Leben neu ordnen und genießen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gesegnete Urlaubszeit, viele „heilige“ Tage  und schöne Ferien!

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