Glaube im Alltag Erinnern Sie sich

Der November ist für die meisten Menschen kein besonders sympathischer Monat. Die Tage werden kürzer, sind häufig neblig, regnerisch und trüb.

In der Natur beginnt die Winterruhezeit mit kahlen Bäumen und verblühten letzten Blumen. Das Leben spielt sich zunehmend drinnen ab, draußen ist es zu ungemütlich. In diese eher dunkle Stimmung passen Allerheiligen, Allerseelen und der Totensonntag, an denen die Kirchen an die Toten erinnern, an die des vergangenen Jahres und an alle, mit denen man sich über den Tod hinaus verbunden weiß.
Dazu kommt mit dem morgigen Volkstrauertag noch ein staatlicher Gedenktag. In offiziellen Feiern wird der Toten der Weltkriege und der Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht. Dann gibt es auch noch den 9. November, für uns in Deutschland doppelter und widersprüchlicher Gedenktag. 1938 begann an diesem Tag mit der Reichspogromnacht die systematische, öffentlich sichtbare Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland - Beginn unsagbaren Leids. 1989 fiel am gleichen Datum die Berliner Mauer - Ende großen Unrechts und Grund außerordentlicher Freude.
Es ist ein richtiger Erinnerungsmonat, dieser November, auch wenn das manchen vielleicht zu viel erscheint. Aber Erinnerungen sind lebensnotwendig - sowohl die an schöne Ereignisse und fröhliche Begegnungen, als auch die traurigen und schweren.
Wir Christinnen und Christen sind Experten im Erinnern. Wir werden nicht müde, die Geschichten der Bibel zu erzählen, die fröhlichen und die traurigen. Und wir erzählen sie neu für die Menschen von heute, überzeugt davon, dass sie aktuell bleiben. So wie die Erzählung von der den Menschen anvertrauten Schöpfung gerade in den letzten beiden Wochen in Bonn wieder aktuell geworden ist.

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