Glaube im Alltag Früh übt sich ...

Ich habe kranken Kindern die Hausaufgaben gebracht.“ So einfach kann es sein, dachte ich mir. Kommunionkinder hatten sich mit der Frage auseinandergesetzt: „Heute schon die Welt verändert?“ „Ich habe Kinder getröstet, die sich verletzt haben“, konnten wir als Antwort lesen. Oder: „Ich habe schon Streit geschlichtet.“ Eine hat geschrieben: „Ich lese meinem Bruder Geschichten vor.“ Und ein Junge gab zur Antwort: „Ich helfe meiner Mutter, wenn sie Hilfe braucht!“ Ein anderer hat schon mal „sein Essen und Trinken geteilt“.

 Armin Surkus-Anzenhofer

Armin Surkus-Anzenhofer

Foto: TV/Christina Bents

Keine langen Abhandlungen bekamen wir als Antwort, sondern ganz konkrete Erfahrungen, was die Kinder wirklich schon mal gemacht hatten: Die Welt zu verändern, das fängt nicht erst in der Dorf-, Stadt- oder Welt-Politik an, sondern in der kleinen Welt um mich herum.

Und trotzdem haben die „Kleinen“ schon die großen Zusammenhänge im Blick: „Ich spende gut erhaltene Dinge wie Spielsachen und Kleidung“, schreibt eine. Und ein Junge hat „schon als Sternsinger Segen gebracht“.

Auch die Natur ist im Blick: „Ich werfe keinen Müll in die Natur“, „Ich füttere im Winter die Vögel“, „Ich habe Lebewesen gerettet, zum Beispiel einen Igel von der Straße“.

Eine hat schon „Freunden geholfen“, „Freunde getröstet“, „Freunden zugehört“. Und sie schreibt über sich: „Ich bin eine gute Zuhörerin.“ Vielleicht sollten wir diesen Spieß einmal umdrehen und uns zu Zuhörern und Zuschauern dieser Kinder machen. Hätten sie vor zweitausend Jahren gelebt, dann wäre einer gekommen, der hätte sie genommen, in die Mitte gestellt und gesagt: „Wozu eine Bergpredigt halten, wenn wir all das bereits von den Kleinen lernen können? Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...“

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