Glaube im Alltag Oasen
Oasen in der Wüste – das sind Orte, an denen man Wasser finden kann und Nahrung, Schatten in sengender Hitze, Schutz und manchmal sogar Rettung in größter Not. Ich mag Oasen sehr. Für mich sind das aber nicht nur diese Wasserstellen mit Palmen drumherum, meist weit weg.
Ich finde Oasen auch bei mir zu Hause. Zum Beispiel wenn ich abends mit meiner Familie oder Freunden reden kann, am alten, verschrammten Küchentisch, vielleicht mit einem guten Glas Wein in der Hand. Oase ist, wenn ich mein Herz ausschütten darf. Eine Oase, das war auch dieser Nachmittag am See. Als wir mit den Kindern unbeschwert rumgealbert haben. Jede Begegnung nicht nur mit einem mir wichtigen Menschen kann zur Oase werden. Oder einfach ein paar ruhige Minuten für mich allein, vielleicht in einer kühlen Kirche, nur Gott und ich im Gespräch. Oasen können aber auch Erinnerungen sein. An eine wichtige Entscheidung zum Beispiel, die ich treffen musste, obwohl ich mir gar nicht sicher war, was zu tun ist. Und wenn ich heute merke, diese Entscheidung war genau richtig – dann ist das auch wie eine Oase. Weil es mir Kraft und Mut gibt, meinen Weg weiterzugehen. Auch dann, wenn er sich manchmal wie eine Wüstenwanderung anfühlt. Oasen kann ich überall finden. Und immer wieder. Mitten im Leben. Wenn ich die Augen offen halte. Auf der Suche nach einem Ort, der mir Schutz bietet. Nach einer Begegnung, die mich stärkt. Nach einem Gespräch, das mich rettet. Manchmal finden die Oasen auch mich: Gott schickt immer wieder Engel in diese Wüste. Männer, Frauen, Kinder, die wissen, wo die nächste Oase ist – und die helfen, damit man sie auch erreicht. Ich wünsche Ihnen in diesem Sommer viele solcher stärkenden, Mut machenden Oasen.