GLAUBE IM ALLTAG Grün ist die Hoffnung

Und so stellen Menschen in der „dunklen“ Adventszeit grüne Kränze auf den Tisch, immergrüne Bäume ins Wohnzimmer oder gehen in Wintermänteln am Sonntagnachmittag hinaus ins Grüne.

Ich liebe Kakteen. Bereits in Kindertagen standen sie auf der Fensterbank. Und sie gediehen prächtig. Denn sie mögen es nicht, wenn sie allzu sehr begossen werden. In der Wüste holen sie sich unter widrigen Umständen das nötige Wasser zum Überleben und halten sich alles, was ihnen nicht passt, mit ihren Stacheln vom (zumeist) grünen Leib.

Manchmal kann ich kaum glauben, dass solch ein Kaktus noch einmal „was wird“. Ähnlich dem schon ein älteren Mann in der Bibel: „Doch noch Vater werden?“ Die Hoffnung war längst angegraut. Mensch und Gott hatte er verhöhnt!  Irgendwann war er zwangsverstummt. Bis zur Geburt. … nachzulesen bei Lukas (Kapitel 1, 67–79). Ein Hoffnungstext mitten im Advent, ursprünglich eine Fastenzeit. Die Hoffnung, dass der frisch geborene Kleine zu einem Zeichen wird: Vertrau dem Gott, der immer wieder ruft: „Fürchtet euch nicht!

Fairerweise darf ich nicht vergessen: Ein zentraler Begriff der Folgegeschichte ist Umkehr. Johannes, dieser grüne Junge mit Stacheln, ermutigt Menschen, sich auf einen ganz neuen Weg zu machen – einen Weg des Vertrauens und der Hoffnung.

So wünsche ich mir und Ihnen, dass die immergrüne und ebenso alte wie neue Nachricht des Christfestes schon ein wenig hineinleuchtet in unsere nicht ganz so helle Adventszeit. Die Adventssonntage gelten ja ohnehin seit der frühesten Christenheit als Fastenbrecherzeiten. Wer sechs Tage auf Süßes und Hochprozentiges … oder gar die Hoffnung verzichtet, darf sich das Immergrün der göttlichen Botschaft an diesem Sonntag erlauben.

Herzliche Grüße und gesegneten dritten Advent!

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