Glaube im Alltag Mach’s gut, kleine Nala

Wir nahmen letztes Jahr im Sommer einen Hundewelpen aus Griechenland in unserer Familie auf. Nala sollte eine Chance auf ein schönes Leben bekommen. Die junge Hündin half uns im Gegenzug, den frühen Tod des vorherigen Familienhundes zu überwinden.

Glaube im Alltag - Ingo Ruhe
Foto: Ingo Ruhe

Sie strahlte immer gute Laune aus, und man musste sie einfach liebhaben.

 Ingo Ruhe

Ingo Ruhe

Foto: TV/privat

Vor vier Wochen erkrankte die kleine Nala plötzlich an einer Hirnhautentzündung und starb innerhalb von sechs Tagen. Sie war gerade mal zehn Monate alt geworden. Diese süße griechische Hündin hatte gerade unser Herz erobert, da wurde sie auch schon wieder herausgerissen … das tat weh.

Wir beerdigten unsere Nala neben Sira, dem vorherigen Hund. Wir nahmen Abschied – aber ich frage mich: „Kommt unser Hund jetzt in den Himmel? Gibt es vielleicht ein Wiedersehen? Oder gibt es so etwas wie eine Regenbogenbrücke?“ Es gibt Menschen, die direkt sagen: „Das ist doch Quatsch – Tiere haben keine Seele, also gibt es auch keinen Himmel für sie.“

Der Heilige Franz von Assisi war sich sicher, dass alle Geschöpfe der Erde genauso wie wir fühlen, lieben und leiden, und dass alle auch uns gleichgestellte Werke Gottes sind – und damit unsere Brüder. In der Bibel ist von der Seele als göttlichem Lebens­atem die Rede, den Menschen und Tiere gleichermaßen in sich tragen. Kein Unterschied: Es ist der Hauch Gottes, der in der ganzen Schöpfung lebt. Die Schöpfung ist das Werk der Liebe Gottes, in dem „jedes Geschöpf einen Wert und eine Bedeutung besitzt.“ (Enzyklika „Laudato si“)

Das heißt also, wenn Gott Menschen und Tiere aus Liebe geschaffen hat, dann kann er nicht für die einen den Himmel öffnen und ihn vor den anderen verschließen. Nein, die Liebe Gottes gilt für uns Menschen, für Spatzen, Hühner, Schweine, Kühe und für alle anderen Tiere. Und das reicht über unseren Tod hinaus bis in ein neues Leben.

Antwort also: Ja, ich glaube daran, dass ein Leben über den Tod hinaus allen Geschöpfen, also auch den Tieren offensteht. Und ich kann mir gar keinen Himmel ohne unseren Hund Sira und unseren jungen Hund Nala vorstellen.

Also dann … mach’s gut, kleine Nala. Vielleicht sehen wir uns ja alle wieder … ich glaube daran.

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