Glaube im Alltag Lockerungsübungen

Nichts hat uns in unserer gewohnten Lebensweise so eingeschränkt wie die Corona-Pandemie. Der Shutdown hat uns Dinge zugemutet, die tief in unsere Freiheitsrechte und vor allem in unsere Bewegungsfreiheit eingegriffen haben.

 Klaus-Peter Backes

Klaus-Peter Backes

Foto: tv/Klaus-Peter Backes

Viele sehnten sich nach Lockerungen, die nun Schritt für Schritt beschlossen worden sind und umgesetzt werden. Also alles wieder gut? Zuerst einmal: Die Freude über die Lockerungen ist verständlich, zeigt sie doch, dass die Zumutungen der letzten Woche genau zu dem Ergebnis geführt haben, die damit intendiert waren: Nämlich die Infektionszahlen so niedrig zu halten, dass die Pandemie beherrschbar bleibt.

Das haben wir alle geschafft, weil die allermeisten einsichtig und umsichtig waren. Die Stärkeren, in diesen Zeiten die Jüngeren, sind ihrer Verpflichtung nachgekommen, die Schwächeren, in dieser Zeit die Älteren, durch ihr Verhalten zu schützen. So übten sie und üben sie weiter die ganz konkrete Nächstenliebe.

Man darf sich als Christ durchaus darüber freuen, dass ein solcher Wert, auch wenn er von vielen vielleicht anders genannt wird, in unserer Gesellschaft noch auf einen solch breiten Widerhall stößt. Dass unsere Gesellschaft noch in der Lage ist, um eines höheren Wertes Willen auch noch Verzicht, und durchaus schmerzlichen, zu üben.

Aber, das ist auch wahr: Das Virus ist damit nicht einfach verschwunden, die Gefahren, die von ihm ausgehen, nicht einfach gebannt. Das verlangt von uns weiterhin Vorsicht und Rücksicht. Auch hier hat der Glaube eine Haltung anzubieten, die sich in dieser Zeit als wesentlich herausstellt: Nämlich die Geduld.

Eine Krise bringt im Menschen immer das Beste und das Schlechteste hervor. Nächstenliebe und Geduld sind sicherlich einige der besten Eigenschaften im Menschen, die wir momentan bei vielen sehen können. Und wer sich so verantwortungsvoll verhalten hat, der darf sich auch aus vollem Herzen über die Lockerungen freuen, die das Leben wieder ein Stück normaler, eben freudvoller machen.

Der Prophet Jesaja verkündet es dem Volk so: „Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Wunden werden schnell vernarben.“

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