Glaube im Alltag Mausefallen

Ich habe das Privileg, da zu wohnen, wo andere Urlaub machen. Viele Verwandte und Freunde wissen das und kommen gerne mal zu Besuch. Manchmal fragen sie, was sich denn anzuschauen lohne, oder wo schöne Wanderwege seien.

 Frank Meckelburg, evangelischer Pfarrer, Daun

Frank Meckelburg, evangelischer Pfarrer, Daun

Foto: tv/Frank Meckelburg

Andere bringen eigene Ideen mit. Bei einem Anruf vor dem letzten Besuch wurde ich dann gefragt: „Sag’ mal, bei euch gibt es doch ein Mausefallenmuseum?“ – „Ja“, habe ich gesagt, „jedenfalls in der Nähe.“ Was man denn da so sehen könne? „Naja, ich vermute mal Mause­fallen“, sagte ich vorsichtig. Und dann musste ich gestehen, dass ich noch nie in dem Museum war. An der Reaktion habe ich gemerkt, der hält mich für einen Banausen.

Sollte ich da etwa doch mal hin? Eigentlich dachte ich, das wäre nur für die Touristen. Außerdem finde ich Mausefallen irgendwie hinter­listig. Sie locken mit etwas Gutem, obwohl in Wahrheit Angst, Schmerz, Enge und sogar der Tod lauern. Andererseits hätte ich auch nur ungern Mäuse im Haus. Kurz nach dem Anruf bekam ich eine Postsendung. Ein Lockangebot: Wenn ich etwas bestelle, dann bekäme ich gratis noch ein Geschenk dazu. Habe ich gemacht. Was soll ich sagen? Das Geschenk war Mist und die Qualität des bestellten Produkts auch. Also bin ich in die Falle getappt. Statt solche Werbung zu lesen, schaue ich demnächst lieber öfter in die ­Bibel. Da bin ich mir ziemlich sicher: Da will einer nur das Beste für mich. Und noch etwas habe ich mir vorgenommen: Ich gehe mal ins Mause­fallen­museum – irgendwann ...

Bleiben Sie gesund!

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