Glaube im Alltag Was hat denn Muttertag mit Gott zu tun?

Also, eigentlich wurde bei uns nie groß Muttertag gefeiert. Als Kind habe ich meiner Mutter die Sachen mitgebracht, die im Kindergarten und in der Schule gebastelt wurden. Später habe ich ihr dann eine Kleinigkeit gekauft.

 Sonja Mitze, Pfarrerin für Vertretungsdienste in der Eifel.

Sonja Mitze, Pfarrerin für Vertretungsdienste in der Eifel.

Foto: Sonja Mitze/PM Studios Pfingstmann & Mayer

Oder ihr Frühstück gemacht. Was man eben so macht an Muttertag. Danke sagen für all das, was die Mutter für uns getan hat.

Früher habe ich da vieles für selbstverständlich hingenommen und wusste es erst Jahre später zu schätzen, als ich längst von zu Hause ausgezogen war und eigene Kinder hatte. Nicht selten hatte ich dann das Gefühl, dass ich das, was meine Mutter mir an Liebe und Aufmerksamkeit mitgegeben hatte, nun zu einem Großteil an meine eigenen Kinder weitergab.

Warum ich Ihnen das überhaupt erzähle? Schließlich hat der Muttertag ja herzlich wenig mit unserem Glauben zu tun. Man kann ihn genauso gut feiern, wenn man mit Gott überhaupt nichts am Hut hat.

Wenn aber doch, dann könnten wir an diesem Tag ja nicht nur einen Gruß an unsere irdische Mutter schicken, sondern auch an unsere himmlische: Danke, Gott, dass du immer für uns da bist, wenn wir dich brauchen. Danke, dass du uns liebst so wie wir sind und auch dann noch, wenn wir etwas ausgefressen haben. Danke, dass du uns ernährst und behütest und in Schutz nimmst. Danke, dass du uns niemals vergisst. Danke für deine Geduld und deine Liebe und dafür, dass du uns tröstest wie eine Mutter ihr Kind (das jedenfalls verspricht Gott in Jesaja 66,13).

Aber vielleicht ist es Gott auch gar nicht so wichtig, das alles gesagt zu bekommen (obwohl sie es bestimmt - wie wohl jede Mutter - ab und zu gerne hört). Viel wichtiger ist es wahrscheinlich, all das, was wir von unserer himmlischen Mutter geschenkt bekommen haben, weiterzugeben: an unsere Kinder und unsere Mitmenschen. Einen gesegneten Muttertag!

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