Religion Mit den Augen des Herzens

Es bewegt mich immer wieder sehr, dass Erwachsene aus Entwicklungsländern wie Tansania für nur 30 Euro und Kinder für 125 Euro  mit Vollnarkose an den Augen operiert werden und wieder sehen können.

 Manfred Walter, Wittlich, Glaube im Alltag

Manfred Walter, Wittlich, Glaube im Alltag

Foto: TV/privat

Auch im Sonntags-Evangelium erfahren wir von einem Mann namens Bartimäus, der geheilt wird und wieder sehen kann. Bis es dazu kam, hat er viel Mut gezeigt und beharrlich nach Jesus gerufen, als dieser an ihm vorbeiging. „Jesus, hab Erbarmen mit mir“ (Mk 10,47), schrie er immer lauter, obwohl die Leute ihm befahlen zu schweigen. Der blinde Bartimäus hat mit den Augen des Herzens gesehen, dass Jesus ihm helfen kann. Mut und Entschiedenheit sind wichtig, um sich gegen Unmenschlichkeit, Gewalt und Diskriminierung wegen Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung zu wenden. Der Blick des Herzens kann Menschen bewegen, anderen zu helfen und sie zusammenzuführen. Am heutigen Weltmissionssonntag wird besonders an die Menschen in Nigeria gedacht. Christen und Muslime setzen sich dort gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und ein würdevolles Leben für alle Menschen ein. Der Glaube an Gott verbindet sie und prägt ihr Handeln. Hierzu schrieb der Präsident von Missio Aachen, Pfr. D. Bingener: „Interreligiöser Dialog bedeutet für Erzbischof Kaigama und Emir Haruna: Ich nehme an deinem Leben, an deiner Freude, an deinen Festen teil. Ich bin auch dann persönlich an deiner Seite, wenn Trauer und Leid bewältigt werden müssen, besonders wenn Muslime und Christen gemeinsam dem Terror ausgesetzt sind. Diese Form des Dialogs ist Ausdruck eines liebevollen Umgangs miteinander über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg.“ Am Weltmissionssonntag sind wir weltweit im Gebet und der Solidarität verbunden. Es ist immer möglich, etwas zu ändern. Dabei kommt es auf jeden einzelnen an. Lassen wir uns von Bartimäus, Erzbischof Kaigama und Emir Haruna anstecken.

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