Glaube im Alltag

Wir haben die Wahl an diesem Samstag. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Wir, das sind 26 Mitglieder des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Trier. Gemeindemitglieder und Pfarrer bilden gemeinsam das Leitungsorgan einer evangelischen Gemeinde. Und zu den herausragenden Aufgaben gehört es, zu wählen. Zum Beispiel, wenn eine Pfarrstelle neu besetzt wird. Am Samstag ist es so weit. Im Rahmen eines Sondergottesdienstes wird ein neuer Pfarrer gewählt. Und wir haben die Wahl zwischen zwei guten Kandidaten. Bis es allerdings zu einer Wahl kommt, haben die Bewerber schon einiges hinter sich: Zunächst müssen sich die Interessenten bewerben - mit allen Drum und Dran. Bewerbungsgespräche im Presbyterium bieten eine erste Gelegenheit, potenzielle Kandidaten kennenzulernen. Die Probanden feiern dann probeweise einen Gottesdienst - und absolvieren außerdem eine Vorführstunde Konfirmandenunterricht. Sie zeigen also ihr Können in wichtigen Kernbereichen. Völlig klar - nach evangelischem Verständnis: Alle diese Veranstaltungen sind öffentlich. Ausdrücklich sind die Anwesenden eingeladen, mit den Bewerbern ins Gespräch zu kommen. Und die Mitglieder des Presbyteriums? Sie diskutieren mit - und hören hin. Aus vielen verschiedenen Eindrücken, die miteinander in der Sitzung des Presbyteriums reflektiert werden, entsteht so ein Bild: Wer ist wohl der Richtige - für unsere Gemeinde. Wir haben die Wahl. Am Samstag. Ich meine, das ist gut so. Denn so wird sichtbar - Kirche baut sich von unten auf. Von den Menschen her, die sich von Jesus Christus einladen lassen. In seine Gemeinde. Pfarrer Guido Hepke, Evangelische Kirchengemeinde Trier

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