Glaube im Alltag

Im Augenblick feilen wir auf der Arbeit an der Planung für 2014. Wir haben uns mit mehreren Menschen vor einem großen Jahresplan zusammengesetzt. Es gab verschiedenfarbige Pappschildchen und Stifte und so haben wir dann hin- und hergeschoben.

Welche regelmäßigen Termine gibt es? Bis wann muss spätestens diese Veranstaltung stattgefunden haben? Wie viel Vorbereitung braucht jenes Event? Wann könnte wer vielleicht frei nehmen? Am Ende lag ein schön bunter, einigermaßen übersichtlicher Plan vor uns. Das ganze Jahr auf einer Seite. Vieles, worauf wir uns freuen und auch Wochen, von denen schon jetzt klar ist, dass sie richtig anstrengend werden. Und dann ist da ja noch das Unvorhergesehene. Dinge, die einfach so dazwischen kommen. Ereignisse, die von einer Minute auf die andere einen ganzen Jahresplan durcheinander bringen können. Sogar ein ganzes Leben. Schönes, wie Geburten oder plötzliches Liebesglück, aber auch Trauriges, wie Krankheit, Trennung oder Tod. Wegen dieser Unwägbarkeiten ist es in Lateinamerika üblich, Zukunftsplanungen mit dem Ausdruck "primero Dios" zu begleiten. Das heißt in etwa "So Gott will." Diese Wendung wird schon gebraucht, wenn man nur mal eben auseinander geht. "Bis nachher - so Gott will." Sie stammt aus dem biblischen Jakobusbrief und dient dazu, deutlich zu machen, all unser Planen ist begrenzt. Und zugleich: Die Gegenwart ist es wert, sie bewusst zu erleben. In diesem Sinne wünsche ich uns für die nächsten Monate zuversichtliches Planen und genießerisches Verweilen im Augenblick. Nächstes Jahr um diese Zeit können wir dann Bilanz ziehen, wie Plan und Realität sich zu einander verhalten haben. So Gott will. Doris Hug, Evangelischer Kirchenkreis Trier, Referat für Bildung, Kommunikation und Medien

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