Glaube im Alltag

"Er ist ein neuer Mose", so urteilte eine südafrikanische Frau, die über die Bedeutung von Nelson Mandela für ihr Land auf der Straße gefragt wurde. Am 18. Juli feierte der charismatische kranke Mann seinen 95. Geburtstag.

Ein Leben im Kampf gegen die Apartheid von Schwarz und Weiß in Südafrika, Einsatz für gleiche Rechte in der "Regenbogennation". Er kämpfte mit dem afrikanischen Nationalkongress gegen die Unterdrückung der farbigen Mehrheit, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und nach 27 Jahren freigelassen. 1990 durfte er zum ersten Mal in seinem Leben wählen, 1994 wurde er als erster farbiger Präsident seines Landes gewählt, später mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. Den Vergleich mit Mose kann ich nachvollziehen. Dieser handelte im Auftrag Gottes und führte das Volk Israel aus der Sklaverei in die Freiheit. Auf dem Weg in das gelobte Land musste er mit vielen Problemen fertig werden, aber mit Gottes Hilfe schaffte er es, den Auftrag auszuführen. Da sehe ich die Parallele zu Mandela. Mit Gottes Hilfe hielt er die Gefangenschaft aus und blieb seinen Prinzipien treu. Als Präsident und auch nach seiner Amtszeit bis heute lässt seine Ausstrahlung erkennen: von Gottes Geist geleitet zieht er andere mit auf den Weg des Friedens und der Versöhnung. "Wie sehr muss Gott Südafrika lieben, dass er uns mit Nelson Mandela dieses Geschenk machte", urteilt Bischof Desmond Tutu. So kann man nur wünschen, dass sowohl die Regierung wie die Bürgerinnen und Bürger das Werk von Nelson Mandela fortsetzen werden. Elke Füllmann-Ostertag ist Pfarrerin in Trier.

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