Glaube im Alltag

Das ist gerade "in" in der Region - jedenfalls berichtet der TV gleich von zwei ähnlichen Baustellen: In St. Thomas in der Eifel muss die Bahnbrücke über die Kyll ersetzt werden - und zwischen Wellen und Grevenmacher die ganze Mosel-Brücke.

113 Meter lang ist das Mittelstück; im Merterter Hafen zusammengeschweißt und am Donnerstag per Schiff antransportiert und eingebaut. Und am Freitag kam die neue Pfeiffersbrücke in Ehrang an … Brücken bauen? Scheint mehr darum zu gehen, Brücken ein-zubauen. Vorgefertigte Stücke, angeliefert und eben eingefügt. Was schon komplex genug ist - in der Eifel waren die Kurven zu eng; da mussten sie die Brücke ein Stück weit mit dem Kran anheben und weiterbefördern - eine Art Luftbrücke also … Alles andere als simpel. Und doch: Beinah möchte ich mir wünschen, dass es immer so einfach geht mit dem Brückenbauen - gerade auch mit den zwischenmenschlichen Brücken. Wäre doch schön, es gäbe irgendwo ein Lager, aus dem die Menschen sie sich anliefern lassen: die Mehrgenerationen-Brücke, wo sich junge und alte Leute auseinandergelebt haben; die Gastfreundschafts- oder Multikulti-Brücke, wo Einheimische auf Menschen aus fremden Nationen treffen, die hier ihren Platz suchen. Oder die Mann-Frau-Brücke, wo ein Paar sich auseinandergelebt hat; oft reicht da ja auch schon ein schmaler Steg … Wäre immer noch viel zu tun - auf beiden Seiten braucht es "Widerlager", auf denen die Brücke dann stabil aufliegt - wie bei der Moselbrücke auch. Die Partner hätten schon noch einiges zu arbeiten, bevor sie gemeinsam über die Brücke gehen können. Ach ja … So lange so ein Brückenladen noch fehlt, müssen wir eben weiter selber die ganze Brücke bauen. Aber gelegentlich bieten andere uns sicher ein Brücken-teil an, das sich bei ihnen bewährt hat. Altfried G. Rempe, Pastoralreferent in Trier

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