Glaube im Alltag

Der 11. März lenkt die Erinnerung zu den Ereignissen 2011 in Fukushima. Ein Tsunami löste einen Reaktorunfall im Kernkraftwerk aus.

Welche Konsequenzen wurden aus dieser Katastrophe gezogen? In Deutschland wurde es politisch durchsetzbar, die schnellere Abschaltung von Kernreaktoren zu verlangen und umzusetzen. Investitionen in Sonnen- und Windenergie wurden gefördert. Energiewende heißt für mich nicht, auf jedem Dach eine PV-Anlage, auf jedem Hügel ein Windrad und Mais für die Biogasanlage so weit das Auge reicht. Es ist auch nicht damit getan, dass Energieriesen nach jahrelangem "weiter so" jetzt mit einem Paukenschlag die Sparte Kernenergie abstoßen und nur noch auf erneuerbare Energien setzen wollen. Mit dem Denken und den Methoden der traditionellen Energiewirtschaft, die auf Gewinnmaximierung und Ausbeutung von Ressourcen gerichtet sind, ist wirkliche Erneuerung nicht zu schaffen. Für mich gilt auch hier: Leben mit der Schöpfung, nicht gegen sie. Dieses "Geschäftsmodell" schließt Geldverdienen im Einklang mit der Natur ein, aber Ausbeutung aus. Intelligenz und Mut sind gefragt, zum Beispiel wie bei der Energiefabrik von Friedhelm Widmann in Neuenstadt am Kocher, die sich mit Sonnenstrom, Wärmepumpen und Biogas selbst versorgt. Solche Projekte und gemeinsames kreatives Handeln auf kommunaler Ebene fördern die Nutzung erneuerbarer Energien in Achtung vor der Schöpfung. Dann braucht man keine Angst zu haben, dass einmal bei einer Sonnenfinsternis die Lichter ausgehen. Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin, Börfink

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort