Glaube IM ALLTAG

Über Gott und die Welt sprechen Die Auswertung eines von Firmlingen ausgefüllten Fragebogens bringt es schnell auf den Punkt: Der Glaube an einen Gott, der sie gewollt hat und der ihnen zur Seite steht, ist für 90 Prozent der befragten Jugendlichen Realität.

Genauso viele sagen aber auch, dass sie nicht gerne in den Gottesdienst gehen und dass das, was die Kirche sagt, nur bedingt von Bedeutung ist. Dies deckt sich mit der öffentlichen Wahrnehmung, dass Kirche kein Lebensraum junger Menschen ist und dass ganz offensichtlich die traditionellen Formen kirchlichen Lebens für Jugendliche eine untergeordnete Rolle spielen. Demgegenüber mache ich regelmäßig die Erfahrung, dass die Jugendlichen, denen ich in der Firmvorbereitung begegne, ein Interesse daran haben, sich mit Grundfragen des Lebens zu beschäftigen. Immer wieder stelle ich fest, dass sie sich Gedanken über ihr Leben und über die Bedeutung von Religion machen. Ebenso ist es für sie von hohem Wert, sich füreinander und für die Welt einzusetzen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste aus ihrem Leben zu machen und zu Auseinandersetzung und Veränderung bereit zu sein. Ich erlebe eine durchaus religiöse, aber keine kirchliche Jugend. Tatsache ist, dass es offenbar nicht gelingt, kirchliche Ausdrucksformen den Jugendlichen plausibel zu machen. Was also lässt sich weitergeben? Ich selbst habe in meinem Elternhaus einen Glauben kennengelernt, bei dem es keine Trennung von Leben und Glauben gab, sondern es wurde aus dem Glauben gelebt, mit konkreten Auswirkungen auf das alltägliche Handeln. Worauf es ankommt, ist, dass die jungen Menschen glaubwürdigen Zeugen begegnen und Orte finden, wo über Gott und die Welt gesprochen werden kann. Gelebter Glaube im Alltag eben. Michaela Tholl, Gemeindereferentin Farschweiler, Lorscheid, Osburg, Thomm E-Mail-Adresse: michaela-tholl@web.de

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