Glaube im Alltag „Kreidezeit“

Eines der furchtbarsten Geräusche aus meiner Schulzeit war dieses Knarzen von Kreide auf der Tafel. Das ging durch und durch!

 Frank Meckelburg, evangelischer Pfarrer, Daun

Frank Meckelburg, evangelischer Pfarrer, Daun

Foto: tv/Frank Meckelburg

Allein das wäre für mich schon ein Grund für mehr digitales Lernen und interaktive Tafeln in Schulklassen.

Kreide ist ursprünglich ein Naturprodukt aus Kalkstein. Mittlerweile wird Kreide aber meist aus Gips hergestellt, das ist preiswerter.

Neben der Schulkreide gibt es ja auch Straßenkreide. Bei unserem Familientreffen im Sommer haben die kleineren Kinder Terrasse und Hof ordentlich bunt angemalt. Sah hübsch aus, hielt aber nur bis zum nächsten Regen.

Manche Erwachsene stört sowas. Mich nicht. Ein bisschen Farbe auf grauem Pflaster ist doch eigentlich ganz hübsch. Und der Regen wischt es ja wieder weg. Jedes Blümchen auf das Pflaster gemalt ist für mich auch immer ein Hinweis auf Gott – den Schöpfer der Erde.

In der Schöpfungsgeschichte im 1. Mose steht, dass die Welt am Anfang ein ziemlich dunkles Chaos war. Nach der biblischen Überlieferung fängt Gott dann an zu gestalten. Es entstehen Himmel und Erde und Lebensraum für Pflanzen, Tiere, Menschen. Es entstand eine kunterbunte Welt.

Zwar können Pflasterbilder auch bunt sein, aber sie sind nicht lebendig. Gottes Welt schon. Es gibt unwahrscheinlich viele Pflanzen und tausende von Tierarten. Ich verstehe die Schöpfungsgeschichte so, dass die Bibel uns erzählen will, wie kreativ Gott ist und wie bunt er sich diese Erde wünscht. Wahrscheinlich hat Gott deshalb auch uns Menschen so verschieden gestaltet. Gott will die Erde bunt.

Vielleicht sollte ich auch wieder mehr malen und zeichnen. Also nicht am Boden, das ist nichts für meine Knie. Aber mal so auf Papier oder Leinwand? Es muss ja auch nicht Kreide sein …

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