Glaube im Alltag Rock-Tage in Trier

Eigentlich sind es ja, genau gesagt, die Heilig-Rock-Tage. Es gibt sie seit 1997. Anlass zu diesen besonderen Tagen war die Erfahrung der Wallfahrt 1996. Die Begegnungen und das Programm damals waren so anregend, dass viele sagten: Das sollte öfter sein!

 Johannes Eiswirth. Foto: privat/Dieter Pfingstman

Johannes Eiswirth. Foto: privat/Dieter Pfingstman

Foto: e_eifel <e_eifel@volksfreund.de>

Jetzt feiern wir jährlich Heilig-Rock-Tage als Tage der Begegnung. Und jedes Jahr gibt es eigens Angebote für Vorschulkinder. Zurzeit geht das wegen Corona nur digital. Unter normalen Bedingungen gibt es für sie ein Workshop-Programm und einen Abschlussgottesdienst im Dom. Dann ist der Dom bis in jede „Ritze und Ecke“ mit Kindern besetzt. Ein tolles Bild!

Viele Kinder haben auch eine katechetische Domführung erlebt, sind in der Heilig-Rock-Kapelle um den Schrein mit der Tunika Jesu gegangen. Haben die „Schatzkiste“ gesehen, in der Jesu Kleid aufbewahrt wird. Die Frage kommt dann natürlich: „Ist das Kleid echt?“ Was sich zuverlässig sagen lässt ist: Ein Teil des Stoffes lässt sich in die Zeit und das Lebensumfeld Jesu datieren. Also ein Stoffrest aus der Zeit Jesu ist eingearbeitet.

Ich habe dann den Kindern gerne folgende Geschichte erzählt: Ich hatte eine Lieblings-Jeans. Wenn die kaputt war, einen Riss hatte, dann wurde genäht oder ein Flicken drüber gemacht. Je länger ich die Hose trug, je mehr Flicken dazu kamen, um so weniger war vom Original-Stoff noch übrig. Aber es war und blieb meine Lieblings-Jeans.

Wenn die nun in meinem Schrank liegt und aufgehoben wird, dann kann ich meinen Enkeln sagen: Das ist meine Lieblings-Hose. Wenn ich tot bin und ein Enkelkind hebt die Hose auf und zeigt sie seinen Kindern, dann erinnert es sich an mich, erzählt ihnen von mir. Es spielt keine Rolle mehr, wie viel Stoff der Hose noch original ist. Halten sie dann meine Hose weiter in Ehren, wissen um die Geschichten und erzählen sie weiter, wird es die Lieblingshose von Ur-Opa Johannes gewesen sein und ich werde ihnen nahe sein.

Der Heilige Rock hält viel länger als meine Hose. Und er ist ein Verbindungszeichen zu und mit Christus, Zeichen der Einheit für alle, die an ihn glauben. Sie haben in all ihrer Verschiedenheit eine gemeinsame Wurzel im Glauben – Jesus Christus.

Johannes Eiswirth ist Dekanatsreferent im Dekanat St. Willibrord Westeifel

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