Glaube im Alltag Sie, immer wieder: sie

Eins der Kinder wimmert, nachts um halb drei. Es hat Albträume. Sie steht auf, geht schlaftrunken zu ihm, streichelt es. Das Kind wird ruhig und schläft weiter.

Johannes Eiswirth

Johannes Eiswirth

Foto: Bistum

Die Lebensmittel im Kühlschrank gehen zur Neige. Sie verschafft sich einen Überblick, macht eine Einkaufsliste und kauft ein. In ihrer Mittagspause. Sie freut sich auf den Feierabend. Da kann sie sich ein wenig Zeit nehmen, was mit den Kindern unternehmen. Und abends gibt es Einschlafgeschichten, Kuscheln, Schlaflieder für die Kinder.

Ich will kein Klischee aufbauen. Aber ich merke beim Nachdenken, was eine Mutter so alles tut, dass da einiges zusammenkommt. Dieses Geben, dieses sich in Dienst nehmen lassen, passiert täglich. Und meistens unsichtbar. Oft ohne Danke und auch trotz Enttäuschungen. Es endet auch nicht „wenn die Kinder aus dem Haus sind“. Da geschieht die Für-Sorge nur anders. Ich frage mich oft: Woher nehmen Mütter die Kraft, die Energie, das Durchhaltevermögen für ihr Engagement für die Kinder?

Und ich bewundere ihre Haltung, einfach so für ihre Kinder da zu sein. Diese Liebe, unvoreingenommen und bedingungslos, die Mütter ihren Kindern schenken, ist für mich auch ein Zeichen der Liebe Gottes uns Menschen gegenüber. Ganz besonders fällt mir das auf, wenn ich an eine Familie denke, die ich seit 40 Jahren kenne. Oft habe ich, als da die Kinder klein waren, gedacht: Warum grenzt sich die Mutter nicht mehr ab? Lässt sich von den Kindern (für mein Gefühl) „auf der Nase herumtanzen“? Sie lebt nur für die Kinder. Heute haben diese Kinder eigene Kinder und haben (immer noch) ein sehr enges und herzliches Verhältnis zu ihren Eltern. Sie sind eine große, harmonische und liebevolle Familie mit Großeltern, Kindern und Enkeln.

Der Dienst dieser Mutter an ihren Kindern trägt Frucht für ihre Enkelkinder. Für mich wird in dieser Familie die Liebe Gottes durch die Mutter an die Kinder und durch diese an die Enkelkinder weitergeschenkt. Und so wird es in vielen anderen Familien auch sein.

Grund genug, das Licht der Mütter nicht unter den Scheffel zu stellen!

Ich wünsche allen Müttern einen gesegneten Muttertag.

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