Glaube im Alltag Ladestation

Die Zeit ist jetzt: Unter diesem Motto wurde am Mittwochabend (7. Juni) der Evangelische Kirchentag in Nürnberg eröffnet. Die Evangelische Kirchengemeinde Prüm ist mit dem Neun-Personen-Bus und Privatautos nach Nürnberg angereist.

 Pfarrerin Ilona Fritz aus Prüm

Pfarrerin Ilona Fritz aus Prüm

Foto: privat

Wir sind jetzt mittendrin!  Ernsthaftes und Fröhliches geschehen nebeneinander. Am heutigen Samstag wird zum ersten Mal nach ihrem Abriss 1938 in der neuerrichteten Synagoge in Nürnberg gefeiert; Kirchentagsteilnehmer*innen sind dazu eingeladen. „Mit diesem Gottesdienst am alten Synagogenplatz schaffen wir es, gleichzeitig die Vergangenheit in Erinnerung zu bringen und eine bessere verständnisvollere gemeinsame Zukunft zu gestalten“, erklärt Steven Langnas, Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde. Der Gottesdienst stärke die Brücke zwischen den Religionen.  Das Kirchentagsmotto-Lied „Die Zeit ist jetzt“ hat den Charakter eines begeisternden Partyhits, der die Zuhörer*innen zum Mitsingen und Tanzen einlädt. Er passt zu Wünschen von jungen Christ*innen. So gab einer unserer Konfirmanden als Rückmeldung auf unsere „normalen“ Gottesdienste: „Die Gottesdienste müssten mehr wie eine Party sein, in der wir das Leben feiern. Das fände ich super!“ Auf diesem Kirchentag bekommen junge Menschen den Raum, Kirchentag weiterzuentwickeln. Einige Entwicklungen haben bereits im Vorfeld eingesetzt: Die Tickets, das Programmheft und das Liederbuch sind nur digital! Aber auf Wunsch sind sie auch in Papierform vor Ort zu kaufen.

Der Kirchentag ist nicht Alltag. Er ist eher ein fünftägiges Event mit inhaltlichen Impulsen und Debatten zu aktuellen Themen, mit Musik, mit vielen Begegnungen, mit Ausstellungen und Ständen auf dem Markt der Möglichkeiten, mit Momenten der Besinnung und Stille, mit schlichten und festlichen Gottesdiensten. Auf die Frage „Warum wollt ihr zum Kirchentag fahren?“ antworteten die Teilnehmer*innen der Evangelischen Kirchengemeinde Prüm: „Ich möchte etwas für meinen Glauben mitnehmen.“ Dieses „etwas“ sieht für jeden/jede unterschiedlich aus. Aber es soll vertiefen, nähren, begeistern und stärken. Der Kirchentag ist eine Giga-Ladestation für meinen Glauben im Alltag. Zuhause haben wir die „normalen“ Ladestationen, wie zum Beispiel die Aktivitäten in der Kirchengemeinde. Zu ihr kehren wir zurück, in unseren Alltag. Denn dort leben wir, was wir „neu“ entdeckt haben. Dazu fordert der Kehrvers des Kirchenmottoliedes kurz und ermutigend auf:

 „Die Zeit ist jetzt.

Wir laufen los.

Gott geht mit uns.

Das Leben ruft.“

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