Glaube im Alltag Gott ist in der Welt

Im Evangelium werden die Jünger zu zweit ausgesandt ... – ein Prediger ereifert sich darüber, ausgesandt zu sein in die – wie er meint – schnelllebige und gottlose Welt... – In der Kirche ist es heiß, eine Frau wird kurz ohnmächtig.

 Christiane Friedrich Pastoralreferentin  fŸr Erwachsenenbildung und Glaubenskommunikation  im Dekanat Wittlich seit 01. September 2007

Christiane Friedrich Pastoralreferentin fŸr Erwachsenenbildung und Glaubenskommunikation im Dekanat Wittlich seit 01. September 2007

Foto: TV

Als sie zu sich kommt, wird sie von mehreren Menschen gestützt hinausbegleitet.

Sie setzt sich auf die Treppe an der offenen Kirchentür und bekommt etwas zu trinken. Eine andere Frau setzt sich neben sie. Ein kleines Mädchen hat im Windfang alles beobachtet.

Als auch die Sanitäter gegangen sind und die beiden Frauen ruhig da sitzen, geht sie zu der Frau, beugt sich zu ihr hinunter, umarmt sie sanft und flüstert ihr etwas ins Ohr. Dann geht sie zu ihrer Begleiterin, umarmt auch sie, haucht ihr einen Kuss auf die Stirn, geht wieder zu der Frau und küsst ganz zart ihre Hand.

Alle drei lächeln einander an. Das Mädchen geht zurück in den Windfang.

Und ich erkenne, wozu wir ausgesandt sind: Die Welt sei gottlos?  Nein! Gott ist in der Welt... genau hier, in diesem ausgedehnten Moment, das Mädchen hat es sichtbar und spürbar gemacht, in ihrem Mitgefühl, in ihrer Umarmung, in ihren tröstenden Worten, in ihrem Kuss, im Lächeln dieser drei Menschen.

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