Glaube im Alltag Hosianna!

Dass so ein altes Wort überhaupt etwas mit unserem Alltag zu tun haben kann ?! Aber fragen wir doch mal: Was heißt dieses Wort denn? „Hoscha na“ heißt: Hilf uns. Mit diesem Ausruf begrüßte die jubelnde Menge in Jerusalem Jesus aus Galiläa.

 Clemens Ruhl

Clemens Ruhl

Foto: TV/LAUSEN Programmierungen

Er ritt auf einem Esel, ein sanftmütiger, friedlicher und zugewandter König – das sollte es nach der alten Prophezeiung heißen.

„Hilf uns“, das klingt ja eher nach einem Verzweiflungsschrei als nach einem Jubelruf. Aber zu den Menschen in Jerusalem waren auch die Erzählungen über diesen Jesus bereits vorgelaufen. Blinde sehen, Lahme gehen, Stumme sprechen, Kranke werden geheilt, ja sogar Tote werden auferweckt. Und über dem allem immer die freundliche, dem Menschen zugewandte Seite Jesu. Die schuldig geworden und dadurch ausgestoßen gewesen sind, die hat er wieder in die Gemeinschaft zurückgeholt, so dass sie ihre Tat bereuen konnten. Nun riefen sie „Hilf uns, Hosianna!“

Auf der anderen Seite ist Hilfe manchmal auch gar nicht gern gesehen. Ein freier Mensch lässt sich nicht gerne helfen, sondern nimmt es gerne selbst in die Hand. „Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner“, so lautet das Selbst-Hosianna unserer Zeit. Jedoch frage ich mich, ob wir wirklich auf einem guten Weg sind, wenn wir uns ausschließlich auf menschliche Hilfe verlassen. Nicht alle Tendenzen, die ich derzeit in unserer Gesellschaft wahrnehme, sind Ausdruck davon, dass es uns richtig gut geht, wir wunschlos glücklich sind, und uns rundherum gut geholfen ist.

Mag es daran liegen, dass wir den himmlischen König, dessen Reich und dessen Regierungsstrategie nicht von dieser Welt ist, zu wenig bei uns erwarten? Hilf dir selbst, so hilft Gott mit. So lautet das uns bekannte Sprichwort im Urtext bei J.G.Schottel (gestorben 1676). Tue was du kannst und vertraue auf Gott. Alles Gute!

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